Pirmasens Famose neue Eisenfrau

Die Eisenfrau und der Eisenmann aus Pirmasens: Meike Kling und Thomas Stamm vor dem Start beim Iron Man Hamburg.
Die Eisenfrau und der Eisenmann aus Pirmasens: Meike Kling und Thomas Stamm vor dem Start beim Iron Man Hamburg.

Hamburg: Die Pirmasenserin Meike Kling hat sich in die Riege der „Eisenfrauen“ eingereiht. Die 24-jährige Jurastudentin finishte am Sonntag nicht nur bei ihrem ersten Langdistanz-Triathlon, „Iron Man“ genannt, sondern tat dies auch in einer hervorragenden Zeit: Für das 3800-Meter-Schwimmen, das anschließende Radfahren über 180 Kilometer und den abschließenden Marathonlauf über 42,195 Kilometer benötigte die Ausdauerathletin 11:21,37 Stunden.

Es begann am Sonntagmorgen in der Alster. Dort schwamm Kling 3,8 Kilometer in 1:11:20 Stunde. Nach einer Wechselzeit von fünfeinhalb Minuten stieg sie aufs Rad. Mit diesem fuhr sie 180 Kilometer in 6:06:50 Stunden. Der Wechsel vom Radfahren zum Laufen dauerte 5:12 Minuten, ehe sich Kling auf die Marathon-Laufstrecke machte. Den Marathon lief sie in 3:52:47 Stunden. Das bedeutete beim Debüt einen beachtlichen 52. Platz in der Gesamtwertung der Frauen. In ihrer Altersklasse stand Kling als Dritte sogar auf dem Treppchen. Damit hat sie sogar noch eine kleine Chance, das Ticket für die Weltmeisterschaft, den „Iron Man Hawaii“ am 14. Oktober zu lösen. Es qualifizieren sich alle Altersklassensieger. Falls die beiden vor ihr liegenden Frauen absagen, würde Kling nachrücken.

„Ich dachte, ich muss einen kleinen Tod sterben“

„Krass! Ich hätte mir in meinen kühnsten Träumen nicht vorstellen können, wie anstrengend ein Iron Man ist“, stellte die überglückliche Debütantin im RHEINPFALZ-Gespräch fest. Schwimmen und Radfahren seien nach Plan gelaufen, so richtig hart sei es dann beim abschließenden Marathon geworden. „Ab Kilometer 15 dachte ich, ich muss einen kleinen Tod sterben“, blickt sie zurück. Doch die überraschend vielen Freundinnen und Freunde aus Pirmasens, Köln und Hamburg, wo sie derzeit während ihres Jurastudiums wohnt, hätten sie förmlich ins Ziel getrieben. Ihre Augen strahlten, als sie ihren Fanclub in einheitlichen „Meike“-T-Shirts, heimlich organisiert von ihrer Schwester Paula, entlang der Marathonstrecke sah. „Der Wille durchzukommen, hat mich angetrieben“, sagte Meike Kling. Überrascht zeigte sie sich davon, den Marathon unter vier Stunden geschafft zu haben: „Ich hatte Gehpausen gemacht und lief bei meinem ersten Marathon im vergangenen Oktober in Frankfurt 3:35 Stunden, also unwesentlich schneller als hier beim Ironman.“

„Mit meiner Endzeit bin ich nicht zufrieden“

Selbstverständlich werde sie am kommenden Wochenende beim Triathlon in Pirmasens dabei sein – allein schon, weil Papa Hartmut der Mitorganisator ist. „Ich beschränke mich aber auf die Staffel und übernehme dabei das Schwimmen.“ Auch Thomas Stamm aus Pirmasens erreichte in Hamburg das Ziel, finishte damit bereits zum 18. Mal in seiner Triathlon-Karriere bei einem Iron Man. Der 54-jährige Angestellte der Stadt Pirmasens benötigte 13:45,04 Stunden. Stamm schwamm in 1:34:21 Stunden, absolvierte das Radfahren in 6:05:35 Stunden und lief den Marathon in 5:48:52 Stunden. Für die beiden Wechsel benötigte er insgesamt knapp 16 Minuten. „Mit meiner Endzeit bin ich nicht zufrieden. Beim Schwimmen standen die Bojen so weit auseinander, dass ich 300 Meter mehr geschwommen bin, als ich hätte schwimmen müssen. Die Radstrecke habe ich unterschätzt. Der starke Wind hat mir vor allem in der zweiten Runde sehr zu schaffen gemacht, es war sehr kräftezehrend“, sagte Stamm.

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