Pirmasens Familientickets: Auch die Oma geht durch

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Die Landesgartenschau in Landau verzichtet darauf, bei Einrichtungen in Stadt und Landkreis hingegen sind die Verantwortlichen der Meinung: ohne geht es nicht. Familientickets sind gefragt, obwohl es den Klassiker Papa, Mama und zwei Kinder immer seltener gibt.

Der Landauer Gartenschau-Geschäftsführer Matthias Schmauder hatte den Verzicht auf ein spezielles Familienticket damit begründet, dass es neben der klassischen Familie viele weitere Formen von Lebensgemeinschaften gibt und man das Kassenpersonal nicht bewerten lassen wolle, was als Familie eingruppiert wird und was nicht. Das mutet auch Dynamikum-Geschäftsführer Rolf Schlicher seinen Helfern am Eingang nicht zu, auf Familientickets verzichten käme für ihn aber nicht in die Tüte. „Familien sind eine ganz wichtige Zielgruppe für uns, und wir wollen, dass sie wiederkommen.“ Ein Familieneintrittspreis sei deshalb wichtig. Den gibt es – und das soll auch so bleiben. 23 statt 26 Euro zahlen zwei Erwachsene, die mit einem Kind kommen, vergünstigt. Für jedes weitere Kind müssen 5,50 statt acht Euro berappt werden. So kommen zwei Erwachsene und zwei Kinder für 28,50 Euro in das Mitmachmuseum, müssten sie regulär bezahlen, würden sie mit 34 Euro zur Kasse gebeten. „Wir handhaben das relativ großzügig, auch die Oma mit Schwiegertochter und Enkeln kommen als Familie rein.“ Der genaue Familienstatus interessiere das Kassenpersonal nicht. „Wir fragen nicht, ob da eine Patchworkfamilie Einlass begehrt oder ob das Paar mit Kind verheiratet ist.“ Ähnlich argumentiert auch Ulrich Diehl, Geschäftsführer des Biosphärenhauses in Fischbach. Dort gibt es eine große Vielfalt bei den Familientickets, gerade weil die klassische Familie nicht mehr die Regel sei. „Dem wollen wir Rechnung tragen“, sagt Diehl. „Unser Angebot passt zum Bedarf.“ Niemand müsse sich am Eingang rechtfertigen, Vater, Mutter, Großeltern und auch gleichgeschlechtliche Paare gingen beim Familienticket durch. Gerade am Vormittag sei eine Großmutter mit den drei Enkeln da gewesen – die habe natürlich ein Familienticket bekommen. Im Biosphärenhaus drücke man eher ein Auge zu, als zu streng zu sein. Laut Diehl ist die Nachfrage nach Familientickets sehr groß. Sie machten bei rund 50.000 Besuchern im Jahr etwa 15 Prozent aus. Angeboten werden die Familientickets für ein oder zwei Erwachsene mit beliebig vielen Kindern. So zahlen beispielsweise zwei Erwachsene und drei Kinder 42,50 Euro, müssten sie die Einzelpreise löhnen, wären sie 56,50 Euro los für die Kombitickets für Biosphärenhaus, Falknerei und Baumwipfelpfad. Ein Erwachsener mit einem Kind zahlt 21 Euro. Der Einzelpreis für Erwachsene beträgt hingegen 12,50 Euro, Kinder und Jugendliche zahlen ohne Rabatt 10,50 Euro. Am Familienticket festhalten will auch das Badeparadies Plub in Pirmasens. „Das Sparticket wird es auch in Zukunft geben, Familien sind schließlich insgesamt schon genug belastet“, meint Stadtwerke-Sprecherin Kati Miersch. In der Kombibadsaison, also im Sommer, kommt auf einen Erwachsenen regulär ein Eintrittspreis von fünf Euro für den ganzen Tag Schwimmvergnügen zu. Für Jugendliche ab sechs Jahren und bis einschließlich 15 Jahre sind es drei Euro. Die Familientageskarte hingegen kostet im Sommer 11,50 Euro für zwei Erwachsene und ein Kind. Jedes weitere Kind schlägt nochmals mit je 1,50 Euro zusätzlich zu Buche. Eine Familie mit drei Kindern zahlt demnach für einen Tag im Plub nur 14,50 Euro anstatt 19 Euro, die anfallen würden, müssten die Einzelpreise addiert werden. Auf der Burg Berwartstein hingegen sind Familientickets kein Thema. Dort zahlen Erwachsene fünf Euro, Kinder drei. Inbegriffen im Eintrittspreis sei die Burgführung, informierte Geschäftsführer Arno Reither der betonte, nach Familieneintrittskarten werde auch nicht gefragt. Die Preise auf der Burg seien „sehr reell“. (cla)

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