Pirmasens Ein Straßenfußballer

Schießt meist mit dem linken Fuß: Kevin Büchler, der bei seinem Trainer „alle Freiheiten“ auf dem Platz hat.
Schießt meist mit dem linken Fuß: Kevin Büchler, der bei seinem Trainer »alle Freiheiten« auf dem Platz hat.

Kevin Büchler ist mit seinen 52 Saisontreffern nicht nur der Torschützenkönig der Fußball-A-Klasse Pirmasens/Zweibrücken, nein, er ist der Kaiser aller Torjäger in der Südwestpfalz. Kein anderer Herrenfußballer löste in der abgelaufenen Runde so oft Torjubel aus wie der 21-jährige Mittelfeldspieler des SC Weselberg. In einer die A-Klasse dominierenden Mannschaft, die mit satten 79 von möglichen 90 Punkten Meister wurde, ragte Büchler noch einmal heraus. „Er hat bei mir alle Freiheiten“, nennt SCW-Trainer Attila Baum einen Grund für den persönlichen Erfolg des Industriemechanikers, der bei der Firma Ring arbeitet. Büchler sei ein „ausgesprochener Straßenfußballer“, der nicht in ein Schema gepresst werden sollte. Büchler rochierte hinter den Spitzen, rackerte, betrieb immens viel Laufarbeit und war einfach nicht zu stoppen. Nur in drei seiner 29 Saisonspiele (in Bottenbach, in Ixheim und in Waldfischbach) brachte er den Ball nicht im gegnerischen Kasten unter. Meist mit links bugsierte er den Ball ins gegnerische Netz. Mal als Freistoß, mal als Strafstoß, seltener (dreimal) mit dem Kopf. „Das war dann mehr zufällig“, sagt Büchler. Es sei insgesamt „eine sehr gute Saison mit dem nötigen Quäntchen Glück“ für ihn gewesen. Gleichwohl habe Büchler trotz der ihm zugestandenen Freiheiten „immer fleißig und effektiv nach hinten mitgearbeitet“, lobt Baum. In der Jugend spielte Kevin Büchler beim SV Hermersberg, wechselte aber dann vor nunmehr drei Jahren zu Beginn seiner Herrenzeit nach Weselberg. Am meisten profitiert hat er nach eigenen Angaben von seinem Vater Klaus, der ständig mit ihm gekickt habe. Und auf dem Weselberger Bolzplatz war Büchler stets zu finden. Überhaupt unterstützt die Familie den Toptorjäger, wo es geht. Selbst Oma Anita ist bei jedem Heimspiel vor Ort, freute sich beim Pokalsieg gegen Maßweiler riesig über die beiden Endspieltore ihres Enkels. „Sebastian Schütz“, lautet Büchlers Antwort auf die Frage, mit wem er besonders gut auf dem Grün harmoniere. Doch just Schütz erlitt früh in der Saison einen Kreuzbandriss. Dennoch lief die Tormaschine Büchler heiß. Auch in der kommenden Saison, dann in der Bezirksliga, stürmt Büchler für den SC Weselberg: „Ich habe dort zugesagt.“

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