Rheinpfalz Die alte Brücke ist weg

Die alte, marode Horbergbrücke gibt es nicht mehr. Der Brückenneubau soll sich über neun Monate erstrecken. Eine provisorische F
Die alte, marode Horbergbrücke gibt es nicht mehr. Der Brückenneubau soll sich über neun Monate erstrecken. Eine provisorische Fußgängerbrücke wahrt die Verbindung zur Stadt.

Der Abriss eines Bauwerks kann erlösend sein. Jedenfalls empfanden die Bewohner des Horbergs es als befreiend, als am Montag die Firma Schlink (Waldhambach) im Auftrag des Bauunternehmens Theisinger & Probst die Brücke niederriss, die seit Jahren wegen ihres maroden Zustandes und den damit einhergehenden Einschränkungen nur ein Ärgernis gewesen war.

Die Brücke bröckelte, Betonstücke fielen auf die Gleise, der Schulbus durfte die Brücke nicht mehr passieren wegen der begrenzten Höchstbelastung, Gleiches galt für den Lastverkehr. Zu guter Letzt verzögerte noch die Fehlkalkulation des Planungsbüros den Abriss und den sich anschließenden Neubau durch Theisinger & Probst. Überstiegen doch die Kosten die ursprünglich angenommene Summe bei Weitem, nämlich um über 300.000 Euro.

1,2 Millionen Euro Kosten

Fast 1,2 Millionen Euro teuer werden Abriss und Neubau, weshalb das Land die Fördersumme von anfangs geschätzten 500.000 auf rund 880.000 Euro erhöhen musste. Weil die Stadt von einer Förderung in Höhe von 90 Prozent ausgegangen war, der Landesbescheid aber nur 85 Prozent bewilligte, hatte der Stadtrat im Nachtragshaushalt vor der Sommerpause noch die Finanzierungslücke (rund 65.000 Euro) zu schließen. Die Horbergbrücke stammt aus dem Jahr 1964. Sie sollte damals die Anbindung der „Horbergsiedlung“ an die Stadtmitte maßgeblich verbessern. Gebaut wurde die Brücke von der Bahn, die sie später der Stadt übertrug.

Neun Monate Bauzeit

Neun Monate lang soll laut Wolfgang Denzer, dem ersten Beigeordneten der Stadt, die Bauzeit dauern. Er rechnet damit, dass die neue Brücke bis zum Ende des ersten Halbjahres 2018 fertig gestellt ist. Die neue Brücke wird kürzer sein als die alte, weil sie statt für eine zweigleisige Überbrückung nur noch als eingleisige Trasse angelegt wird. Zwischen dem Horberg und der Zweibrücker Straße klafft zurzeit ein großes Bauloch. Und trotzdem weicht der Frust der Anlieger, die zu ihrer Zufriedenheit endlich Aktionen sehen. Abgekoppelt von der Stadt bleibt der Horberg derweil nicht. Denn zum einen steht bereits für Fußgänger eine für 40.000 Euro errichtete Holzbrücke zur Verfügung, die nach Vollendung des neuen Brückenwegs wieder abgebaut wird.

Umweg für Autofahrer

Autofahrer müssen für ein Dreivierteljahr einen kleinen Umweg über den früheren „Bunkerweg“ fahren. Der „Bunkerweg“, erklärte Denzer auf Anfrage der RHEINPFALZ, „ist zu diesem Zweck eigens ausgebaut worden, ausgestattet mit Leitplanken und wegen der schmalen Straße auch mit Ausweichmöglichkeiten“. In einer Bürgerfragestunde im Stadtrat hatten Anlieger schon die Sorge geäußert, dass sich in Rodalben „Berliner Verhältnisse“ im Kleinen wiederholen.

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