Pirmasens Brigitte Zypries will zu Peter Kaiser

Gute Schuhe brauchen gutes Leder: Ministerin Brigitte Zypries (links) war gestern mit Angelika Glöckner (Mitte) zu Besuch bei de
Gute Schuhe brauchen gutes Leder: Ministerin Brigitte Zypries (links) war gestern mit Angelika Glöckner (Mitte) zu Besuch bei der Schuhfabrik Peter Kaiser; rechts Produktionsleiter Thomas Cronauer.

„Wenn ich von der Digitalisierung rede, nehme ich oft gerne das Beispiel von Peter Kaiser, einem Betrieb, der seit 1838 existiert und seinen eigenen Weg bei der Digitalisierung geht.“ So hohes Lob kam gestern von Bundeswirtschaftsministerin Brigitte Zypries, die sich bei Peter Kaiser über die individuelle Konfiguration von Schuhen informierte.

Die Ministerin war auf Einladung der Lemberger SPD-Bundestagsabgeordneten Angelika Glöckner nach Pirmasens gekommen. „Ich will zu Peter Kaiser“, meinte die Ministerin, als sie von Glöckner nach Pirmasens eingeladen wurde. Und da war sie dann auch gestern im Allerheiligsten von Peter Kaiser, dem Schauraum für die neuen Kollektionen. Eine Reise nach Rio sei das Motto der kommenden Frühjahr-/Sommer-Kollektion, erzählte Jörg Hoepfner, der Marketingchef von Peter Kaiser. Die Ministerin ließ sich Modelle erklären, die Modellpolitik des Unternehmens schildern und später auch durch die Produktionshalle führen. Von einer Volldigitalisierung ist Peter Kaiser noch weit entfernt und so weit werde es auch nicht kommen, meinte Produktionsleiter Thomas Cronauer. Für die neuen Kollektionen betreibe das Unternehmen nicht nur im Internet Recherchen, sondern gehe dorthin, wo die Mode schon viel weiter sei als im Rest der Welt. Als Beispiel nannte Hoepfner die Metropolen Paris, Stockholm oder Madrid, wo die Peter-Kaiser-Designerinnen auf Ideensuche unterwegs seien. In Pirmasens werde dann daraus eine ganz spezielle Peter-Kaiser-Interpretation, für die immer auf die bewährten Leisten des Unternehmens zurückgegriffen werde. „Die Passform ist für unsere Kundinnen extrem wichtig“, betonte Cronauer. „Und die stimmt bei Peter Kaiser, da sind wir stolz drauf.“ Auf die Frage nach speziellen Schuhen für Problemfüße konnte Cronauer auf eine Serie verweisen, bei der mit teils sehr dicken Einlagen verschiedene Problemfüße den passenden Schuh finden könnten. So auch Frauen mit unterschiedlich langen Beinen. Einen Schritt in Richtung Digitalisierung stellt die Möglichkeit dar, im Internet auf der Seite von Peter Kaiser seinen persönlichen Schuh zu konfigurieren, der dann auch so produziert werde. Im Pirmasenser Werk mit 150 Mitarbeitern in der Produktion und 96 Verwaltungsangestellten werde das ganze Jahr an der Musterproduktion gearbeitet. Die Masse kommt aus dem 400 Mitarbeiter großen Werk in Portugal. Größter Kunde sei aktuell der Internetriese Zalando, zu dem Peter Kaiser seit den Anfängen von Zalando beste Kontakte pflege. „Wir waren damals bei den Gründern im Wohnzimmer, um unsere Kollektionen zu präsentieren“, erinnerte sich Hoepfner. Neben der Digitalisierung widme sich Peter Kaiser auch den Herausforderungen einer nachhaltigen Produktion. „Wir entwickeln hier die Ledergerbung von morgen“, meinte Hoepfner und präsentierte der Ministerin einen gerade wegen des nachhaltigen Designs 2015 preisgekrönten Schuh, der immer noch produziert werde, da das Modell extrem guten Anklang fände.

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