Pirmasens Ausnahmsweise mal ein Heimspiel

Hat nach neun Spieltagen schon sechs Oberligatore erzielt: FKP-Rechtsverteidiger Manuel Grünnagel. Hinten Sergej Littau (Jägersb
Hat nach neun Spieltagen schon sechs Oberligatore erzielt: FKP-Rechtsverteidiger Manuel Grünnagel. Hinten Sergej Littau (Jägersburg).

«PIRMASENS.» Erstmals seit fast vier Jahren hat der FK Pirmasens heute (Anstoß: 19.30 Uhr) mal wieder ein Heimspiel im Fußball-Verbandspokal. Gegner ist der FV Dudenhofen, der dem FKP vor vier Wochen im Oberligaspiel ein 2:2 abtrotzte.

An jenem 16. Oktober 2013 verloren die Pirmasenser im Stadion Husterhöhe ihre Viertelfinalpartie gegen den SC Idar-Oberstein mit 3:4 nach Elfmeterschießen. 0:0 hatte es nach 120 Minuten gestanden, Sebastian Reinert und David Becker waren bei ihren Elfern an SCI-Keeper Nico Adami gescheitert. In den folgenden drei Saisons musste der FKP als Regionalligist stets (insgesamt achtmal) auswärts ran, weil die Gegner mindestens eine Klasse tiefer spielten – mit einer Ausnahme: der 1:0-Finalsieg im Mai 2015 auf neutralem Rasen in Offenbach gegen den FV Dudenhofen. Jener FVD, der gerade die erste Oberligarunde seiner Vereinsgeschichte spielt, ist heute also auf der Husterhöhe der Gegner. Und der Heimvorteil scheint kein geringer zu sein. „Wir haben diese Runde zu Hause noch keinen Punkt abgegeben“, verweist FKP-Rechtsverteidiger Manuel Grünnagel mit Stolz auf vier Siege in vier Liga-Heimspielen (2:0 gegen Idar-Oberstein, 2:1 gegen RW Koblenz, 5:1 gegen Salmrohr, 5:1 gegen Jägersburg). Dass der Rasen im Sportpark relativ groß ist, komme einer offensiv ausgerichteten Mannschaft, wie es „die Klub“ nach dem Regionalliga-Abstieg wieder geworden ist, eindeutig entgegen. Auch Grünnagel profitiert davon. Sechs Tore hat er nach neun Spieltagen schon erzielt, drei davon per Elfmeter. Zudem glänzt er als Vorbereiter – wie vergangenen Samstag in Eppelborn bei Christian Grimms Tor zum 4:0. „Ich wusste schon, dass wir jetzt offensiver als in der Regionalliga spielen, und als Außenverteidiger ist man in der Oberliga auch verpflichtet, mit nach vorne zu gehen“, antwortet Grünnagel auf die Frage, ob ihn seine Top-Quote überrasche. Und der 21-Jährige hat ja nicht immer den Verteidigerpart übernommen. „In der Jugend war ich bei der SG Thaleischweiler der Sechser, im ersten B-Jugend-Jahr beim FKP habe ich dann auf so ziemlich allen Positionen gespielt, im zweiten B-Jugend-Jahr war ich rechts vorne, in der A-Jugend dann Rechtsverteidiger, in der U23 rechtes Mittelfeld“, erzählt Grünnagel, der im Februar 2016 durch die schwere Verletzung von Karsten Schug als Linksverteidiger-Ersatz ins Regionalligateam rückte und seither seinem Stammplatz behauptet. Seit Rundenbeginn ist der Thaleischweilerer, der sich so oft wie möglich die B-Klasse-Spiele der SGT (mit seinem Bruder Benjamin) anschaut, auch Elfmeterschütze Nummer eins in Pirmasens. FKP-Trainer Peter Tretter, schon in der A-Jugend sein Coach, findet derzeit nur lobende Worte für Grünnagel. „Manuel hat einen guten Lauf, agiert selbstbewusst, macht einen sehr guten Job, kommt oft vors gegnerische Tor“, lobt Peter Tretter den zweikampfstarken Blondschopf, der im Unternehmen seines Ex-Teamkollegen Benjamin Auer ein duales Studium zum Fitness-Ökonom absolviert. Bei Ergo-Fit in Pirmasens kümmert sich Grünnagel vor allem um Reha-Sport, insbesondere um Rückentraining für Ältere. Zurück zum Spiel gegen Dudenhofen: „Wir wollen den Verbandspokal holen, wobei wir natürlich wissen, dass wir dazu Spiel- und Losglück brauchen“, hofft Tretter, zum zweiten Mal nach 2015 als FKP-Coach in den DFB-Pokal einzuziehen. Den FVD ließ er am Samstag beim 1:4 gegen den 1. FC Kaiserslautern II noch mal beobachten. Und die Eindrücke vom eigenen Ligaspiel gegen die Vorderpfälzer fanden Bestätigung. Sein ihm von Fortbildungen und Spielbeobachtungen gut bekannter Kollege Christian Schulz, seit 13 Jahren Trainer in Dudenhofen, habe „eine Mannschaft, die nie aufgibt“. Im Spiel gegen den FCK kam der FVD vor über 800 Zuschauern nach dem 0:2 noch mal zurück, verkürzte auf 1:2, hatte eine Riesenchance zum 2:2. Tretter: „Wir sind gewarnt, aber wenn wir unsere Leistung bringen, gewinnen wir dieses Spiel.“

x