Kaiserslautern Geldsorgen und kaum noch Hoffnung

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Die Rolling Devils sind ein Aushängeschild der Sportstadt Kaiserslautern. Mit ihrem Aufstieg in die Bundesliga haben die Rollstuhlbasketballer Lauterer Sportgeschichte geschrieben. Doch damit könnte es bald zu Ende sein. Denn wenige Wochen vor Beginn der neuen Saison befindet sich der Verein in einer finanziell äußerst prekären Lage.

Die Situation der Rolling Devils sei so schwierig, dass er schon seit geraumer Zeit nicht mehr schlafen könne, sagt Thomas Lorenz, der im vergangenen November den Vorsitz im Verein übernommen hat. Da befanden sich die Rolling Devils bereits in dieser finanziellen Klemme, in die sie nach einer Prüfung des Finanzamtes und einer daraus resultierenden Steuernachzahlung geraten waren. Seit er sein Amt angetreten hat, versucht Lorenz fieberhaft, zusammen mit dem zweiten Vorstand Sascha Gergele neue Geldquellen zu erschließen, sprich Sponsoren und Spender zu finden, um die Budgetlücke zu schließen. „Wir versuchen alles“, sagt der Vorsitzende und berichtet, dass man mehrere hundert Firmen angeschrieben, aber keine neuen Sponsoren gefunden habe. Großzügige Gönner sind dünn gesät. Zu diesen gehört das Autohaus Rittersbacher, das die Rolling Devils auch weiterhin unterstützt. „Solche Sponsoren wünschen wir uns“, äußert Lorenz und wird dann auch in Sachen Budget konkret. So benötigten die Rolling Devils 120.000 Euro, um die Saison in der Bundesliga bestreiten zu können. So viel Geld haben die Devils aber bei weitem nicht. „Uns fehlen 70.000 Euro“, beziffert Lorenz den Differenzbetrag. „Vom FCK haben wir uns auch mehr Unterstützung erwartet“, stellt Lorenz fest. Gehörten die Rolling Devils seit ihrer Gründung im Jahre 2009 als Abteilung dem 1. FC Kaiserslautern an, so sind sie seit kurzem ausgegliedert und ein eigenständiger Verein. Am 3. Oktober steht für die erste Mannschaft des Lauterer Rollstuhlbasketballklubs in der Sporthalle der Schillerschule laut Spielplan mit der Heimpartie gegen RSB Thuringia Bulls der Auftakt zur neuen Bundesligarunde an. Ob die Rolling Devils da aber auf Korbjagd gehen werden, ist unwahrscheinlich. Sollte das Lauterer Team nicht antreten und sich aus dem Spielbetrieb der Bundesliga zurückziehen, hätte das, so Sascha Gergele, auch Auswirkungen auf die zweite Mannschaft, die in der Regionalliga Mitte spielt, und auf die Trainingsgruppen. „Der Verein besteht nicht nur aus der Bundesligamannschaft, er ist auch ein soziales Projekt“, betont Gergele. Die Spieler der Rolling Devils wurden am Freitagabend im Vereinsheim der SG Eintracht Kaiserslautern über die schwierige Lage in Kenntnis gesetzt. Unter den Anwesenden war auch der Trainer des Bundesligateams, Clifford Fischer, der einen Appell an die Stadt richtete: „Die Rolling Devils repräsentieren Kaiserslautern, und sie benötigen jetzt Hilfe.“

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