Landau Spielplatz führt zu Konflikten mit Restaurant

Der neue Spielplatz im künftigen Wohnpark Am Ebenberg garantiert ausgelassene Spielfreude. Die Nähe zum Weinkontor null41 birgt allerdings auch Konfliktpotenzial. Damit das Problem nicht zum Dauerbrenner wird, muss nachgebessert werden, fordern die Betroffenen. Die Stadtverwaltung prüft die Kosten für ein Miet-WC.

„Es macht langsam keinen Spaß mehr.“ Corine Berrevoets, die gemeinsam mit Michael Mury das Weinkontor null41 im künftigen Wohnpark Am Ebenberg betreibt, nimmt kein Blatt vor den Mund. Seit der Eröffnung des Spielplatzes an Gründonnerstag hat sich das Thema hochgeschaukelt. Immer mehr Menschen strömen aufs künftige Gartenschaugelände, vor allem an den Wochenenden, aber auch unter der Woche. Die Kinder genießen das Spiel mit Wasser und Sand. Unmittelbar an die betonierten Sitzbänke des großzügigen Spielplatzes grenzt die Terrasse des Restaurants. Regelmäßig kommen Eltern mit ihren von Wasser und Sand verpappten, „panierten“ Kindern ins Lokal und möchten die Toiletten benutzen. Um darauf hinzuweisen, dass dies keine Selbstverständlichkeit ist, verweisen die Betreiber per Zettel auf einen Euro Benutzungsgebühr. Dafür werde sie dann auch noch blöd angeschaut oder beschimpft, klagt Berrevoets. Ihr gefällt es gar nicht, dass auf der Terrasse ihrer gehobenen Gastronomie nackige und verdreckte Kinder bei den Eltern Platz nehmen. „Das passt nicht.“ Sandra van den Brink vom Team bestärkt sie: „Das ist keine Paddelweiher-Atmosphäre hier und auch kein Strandurlaub.“ Schon mäkeln laut van den Brink die ersten Stammgäste. Die Stadt habe an dieser Stelle ein Lokal der gehobenen Klasse gewollt, nun müsse sie etwas unternehmen, damit der Frieden im Quartier nicht gefährdet ist, betonen auch Michael Mury sowie Peter Sebastian, Architekt und Miteigentümer des Gebäudes, in dem in wenigen Wochen eine Vinothek eröffnet werden soll. Mury und Sebastian haben selbst Kinder und verstehen gut, warum der Spielplatz als Ausflugsziel lockt. Aber „es geht um Respekt und Abstand“, sagt Sebastian, „man kann nachbessern“. So sollten Sitzbänke an der gegenüberliegenden Seite aufgestellt werden, um die Lage zu entzerren. Begrünte Gitter könnten den Platz abgrenzen. Es fehlten Fahrradständer und Mülleimer. Außerdem eine Grundversorgung an Toiletten und Wickelmöglichkeiten, möglicherweise auch eine Dusche. Die Gastronomie erfülle die Konzession bezüglich des WC-Zuschnitts, „jetzt haben wir das Dreifache“, beklagt Berrevoets. „In der Stadt Landau ist bislang kein Spielplatz mit Toiletten ausgestattet“, teilte die Stadtverwaltung gestern mit. Da der Spielplatz auf dem Gartenschaugelände besondere Aufmerksamkeit genieße, „möchte die Stadt dem Rechnung tragen“. Laut OB Hans-Dieter Schlimmer (SPD) lässt die Verwaltung die Kosten für eine Miet-Toilette und für Abfallbehälter ermitteln. (sas)

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