Neustadt Zur Sache: Löcher in der Straße, zugewachsener Friedhof

„Ich war grad uff’m Friedhof, do schdehd’s Gras ’n Meder hoch“, sagt Philipp Storck mit einer Mischung aus Genervtheit und Amusement: Er habe das mal loswerden müssen, da sei der RHEINPFALZ-Stand auf dem Schulhof gerade recht gekommen. So sei das nun mal im Sommer, beruhigt ihn Ortsvorsteher Richard Racs, das Grünflächenamt könne nicht überall gleichzeitig sein. „Jo alla“, meint Storck – und umreißt damit beispielhaft das insgesamt doch recht zufriedene Lebensgefühl der Haardter: Es lässt sich aushalten auf dem Balkon der Pfalz, auch wenn nicht immer eitel Sonnenschein herrscht. Zum Beispiel auch im Meisental: Da wohnt Rainer Wailersbacher, beruflich mit dem Auto, privat viel mit dem Fahrrad unterwegs. „Bei den vielen Schlaglöchern kriegt man schon ziemliche Schläge in die Wirbelsäule“, beklagt er den schlechten Straßenzustand. Eine grundlegende Sanierung hält er für wünschenswert, doch weiß er auch, dass eine solche gänzlich von den Anliegern zu tragen sei, weil die Straße im Meisental eine reine Wohnstraße sei: „Das kann sich nicht jeder leisten“, sagt Wailersbacher: „Insofern wären wiederkehrende Ausbaubeiträge vielleicht eine Lösung“, schlägt er vor. Doch die Löcher haben auch ihr Gutes: Insbesondere an Wochenenden herrsche im Meisental reger Touristenverkehr, weil ganz oben im Meisental ein Wanderweg Richtung Weinbiethaus beginnt: „Die sind oft ziemlich schnell unterwegs“, weiß Wailersbacher – und würden durch die zahlreichen Schlaglöcher wenigstens ein kleines bisschen gebremst. Ein Wegeproblem ist es auch, das Ingrid Oehlert zum Besuch bei der Redaktion vor Ort bewegt hat: Sie wohnt im unteren Mandelring neben einem Feldweg, der kürzlich grob geschottert worden sei, erzählt die rüstige Dame. Dieser grobe Schotter mache die Nutzung des Wegs für Mütter mit Kinderwagen und Senioren mit Rollatoren schwer, zudem sei ein Schotterstein wohl von einem vorbeifahrenden Traktor auf ihren Balkon im zweiten Stock geschleudert worden. „Wenn die Stadt da mal mit einer Walze drüberfahren würde, wäre viel geholfen“, meint sie.

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