Neustadt Sturm auf die Bastille

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Neustadt. Das Bläserquintett „LJO-Brass“ unterstützt dieses Jahr das traditionelle Januar-Konzert der „Bläserphilharmonie Deutsche Weinstraße“, das am Samstag im Neustadter Saalbau ansteht.

Unter der Leitung des Verbandsdirigenten Thomas Kuhn präsentiert das Auswahlorchester des „Musikverbands Deutsche Weinstraße“ anspruchsvolle sinfonische Blasmusik, darunter als Höhepunkt den Klassiker „Traveller“ des US-Amerikaners David Maslanka, ein Stück, das laut Kuhn die Klangfarben des sinfonischen Blasorchesters in allen Facetten ausschöpft, gleichzeitig eine große technische Herausforderung für die über 80 jungen Musikerinnen und Musiker darstellt. Mit großer Spannung wird darüber hinaus der Auftritt des Ensembles „LJO-Brass“ mit dem Stück „14 juillet“ des vor allem durch seine Zusammenarbeit mit Jacques Brel bekannten Komponisten François Rauber erwartet, wenn den fünf Gastsolisten viel Raum für Bravour eingeräumt und der französische Nationalfeiertag in satirischer Weise aufs Korn genommen wird. Als „sehr spannend“ beschreibt der Dirigent den Abschluss des Konzerts mit dem in Deutschland selten aufgeführten Werk „Hymn to the Sun with the Beat of Mother Earth“ des japanischen Komponisten Satoshi Yagisawa – „bombastisch, mit ein paar netten klanglichen Elementen“, so Kuhns Charakterisierung. Würdig eingeleitet wird das Konzert mit dem Blasorchester-Evergreen „Hounds of Spring“ von Alfred Reed. Die „Bläserphilharmonie Deutsche Weinstraße“ wurde 2010 vom „Musikverband Deutsche Weinstraße“ gegründet und hat seither vor allem bei ihren Auftritten Anfang des Jahres im Saalbau ihr außergewöhnliches Niveau mehrfach unter Beweis gestellt. „Wir verfügen über einige sehr erfahrene Stammmusiker, die von Anfang an dabei waren. Im Laufe der Jahre sind viele weitere gute Leute hinzugekommen, was zu einer deutlichen Steigerung geführt hat“, lobt Kuhn den Klangkörper. Nach den Registerproben fand das große Probenwochenende wie gewohnt unlängst unter Beteiligung des kompletten Orchesters und der Solisten im Turnerjugendheim in Annweiler statt. Hinter dem Namen des Gast-Ensembles „LJO-Brass“ verbergen sich die ehemaligen Solo-Blechbläser des Landesjugend-Orchester Rheinland-Pfalz (LJO). Fünf davon haben sich 2007 zum „LJO-Brass“ zusammengetan. Dabei handelt es sich um die Trompeter Felix Schauren (23 Jahre) und Johannes Leiner (23), den aus Neustadt stammenden Hornisten Jared Scott (25), den Posaunisten Bruno Wipfler (22) und den Tubisten Constantin Hartwig (24) aus Rhodt. „Mit dessen Schwester, der Klarinettistin Nicole Hartwig, haben wir bereits vor Jahren ein Konzert bestritten“, erläutert Thomas Kuhn und verweist auf das „familiäre Netzwerk“ der Bläserphilharmonie. Nach dem Gewinn des Bundeswettbewerbs „Jugend musiziert“ im Jahre 2008 eilt dem Ensemble der Ruf als eines der besten deutschen Nachwuchs-Blechbläserquintetts voraus. Es ist in die Stipendiatenliste der „Deutschen Stiftung Musikleben“ aufgenommen worden, ebenso bekam es das ZIRP-Stipendium (Zukunftsinititative Rheinland-Pfalz) zugesprochen. Auch wurde „LJO-Brass“ mehrfach zu renommierten Festivals und Aufnahmen mit dem Saarländischen und Bayrischen Rundfunk verpflichtet. Solistisch durfte das Ensemble mit dem SWR-Radio-Sinfonieorchester Stuttgart und der Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz auftreten. Krönung der bisherigen Karriere war der Sensationserfolg beim alle zwei Jahre stattfindenden Internationalen Jan-Koetsier-Wettbewerb, bei dem das Ensemble den einzigen zweiten Preis bei einem nicht vergebenen ersten Preis zugesprochen bekam. Häufig sind die fünf jungen Musiker an der Seite des „Rennquintetts“ zu erleben, zu dem es auch verwandtschaftliche und akademische Beziehungen gibt. Seit 2012 zählt das „LJO-Brass“ zu den Stipendiaten-Ensembles der Landestiftung Villa Musica. Termin Konzert der „Bläserphilharmonie Deutsche Weinstraße“, Samstag, 21. Januar, 19 Uhr, im Neustadter Saalbau. Karten (15/9 Euro) bei Tabak Weiss oder unter Ticket-Hotline 0651/9790777. Freier Eintritt für Kinder bis 10 Jahre. |mp

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