Neustadt Pfälzer Begleiter für Südkorea

Konstantin Winkler hat den Einsatz beim G20-Gipfel in der Hansestadt problemlos gemeistert.
Konstantin Winkler hat den Einsatz beim G20-Gipfel in der Hansestadt problemlos gemeistert.

Autos stehen in Flammen, Steine fliegen von Häusern auf Polizisten, Läden werden geplündert – die Bilder der eskalierenden Gewalt am Rande des G20-Gipfels in Hamburg Anfang Juli sind auch knapp zwei Wochen danach noch in Erinnerung. Auch ein Dürkheimer Polizist war dabei: Konstantin Winkler.

Der 31-Jährige hatte vergleichsweise „gemütliche“ Aufgaben: Lotsung und Schleusung, wie es im Behördendeutsch heißt. Er hat als Teil einer Kolonne den südkoreanischen Staatspräsidenten Moon Jae-in auf allen Strecken begleitet und beschützt, egal ob es zum Flughafen, zur Elbphilharmonie oder zum Messe- und Kongresszentrum ging. Die Ausschreitungen habe er nur am Rande verfolgt, sagte er im RHEINPFALZ-Gespräch, nachdem er nach dem Sonderurlaub, den der Innenminister allen Beamten in Hamburg gewährt hatte, am Montag wieder im Schichtdienst war. „Aus den Nachrichten oder aus Lagemeldungen haben wir erfahren, was außerhalb des Sperrbereichs los war.“ Im Sicherheitsbereich blieb alles ruhig. Die Begleitfahrten seien unspektakulär gewesen, sagt Winkler, auch wegen der Sperrungen. „Es war sehr wenig los, die Innenstadt war wie ausgestorben.“ Er vermutet, dass viele Hamburger auch wegen der Krawalle daheim geblieben sind. „Man fühlt sich machtlos, wenn man den Kollegen nicht helfen kann. Das ist schon ein bisschen schwer zu verkraften“, erläutert Winkler, der im Landkreis lebt. Als Polizist wolle man helfen, aber man könne nicht einfach von seinem Einsatzort weg. Nicht nur deswegen habe er sich auf seine Aufgabe fokussiert. „Ich war Repräsentant meines Landes. Wenn ich den südkoreanischen Präsidenten irgendwo in die Wallachei lotse, ist das peinlich“, meint der 31-Jährige lachend. Auch ohne Straßenkämpfe sei der Einsatz anstrengend und fordernd gewesen. Winkler war am Montag, 3. Juli, in einem Dürkheimer Polizeiwagen nach Hamburg gefahren. In diesem Auto hat er auch Moon begleitet. Seine Einsätze dauerten zwölf bis 14 Stunden, berichtet der Polizeikommissar. Dafür kann er über seine Unterkunft nicht klagen: Sein Bett stand in einem Hotel in Altona. Die Freundlichkeit und die Kollegialität der anderen Beamten haben ihn sehr beeindruckt. Seinen „Schützling“ aus Südkorea hat er trotz des Dauerkontakts nicht persönlich kennenlernen können. Dafür allerdings die Mitarbeiter von Moon Jae-ins Sicherheitsdienst umso mehr. „Die Koreaner waren sehr korrekt und haben auf jedes Detail geachtet. Klar, es geht ja um ihren Präsidenten.“ Details will er nicht erzählen. Am Sonntag ging es nach sechs Tagen Einsatz wieder zurück in die Pfalz. Die Krawalle haben ihm die Hansestadt nicht verleidet: „Ich will da privat noch mal hin.“

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