Neustadt „Nochmal davongekommen“

Der Klimawandel war längst noch nicht in aller Munde, als die RHEINPFALZ am 22. August 1969 meldete: „Straßen und Keller von den Wassermassen überflutet“.

Im Bericht heißt es: „Wir sind noch einmal davongekommen! Das waren die ersten Worte eines Haßlocher Bürgers anlässlich des Unwetters am Mittwoch, als er das Nachlassen des schweren Regens festgestellt hatte. Und er hatte recht, denn der auch über Haßloch sturzbachartig niedergehende Regen fand in den Straßen und Gassen einen guten Ablauf.“ Nur an einigen „wunden Stellen im Großdorf“, schreibt die RHEINPFALZ, stauten sich die Wassermassen und drangen sogar bis in die Keller vor. „Das war natürlich für die Hausbesitzer sehr unangenehm“, meint der Autor mitfühlend. „Doch ihr Freund und Helfer, die Freiwillige Feuerwehr, war sehr rasch zur Stelle, um zu helfen, wie in der Heinrich-Heine-Straße, in der Moltkestraße und in der Rotkreuz-Straße.“ Nur mit Gummistiefeln, hat der Reporter beobachtet, konnte eine junge Frau ihren Keller betreten, um die Wassermengen herauszuschaufeln. „Immerhin waren es über 100 Eimer Wasser, die sie mit ihrem Mann herausschaffen musste.“ Doch die Haßlocher Bürger ließen sich ihre Lebensfreude von dem Unwetter nicht nehmen. Und manche Zeitgenossen erkannten wohl gleich die – aus ihrer Sicht – positiven Seiten der heftigen Regenfälle. In dem Artikel heißt es nämlich: „Manchem Autofahrer machte es viel Spaß, durch das Wasser zu brausen und sprühende Fontänen über die Straße zu schleudern.“

x