Neustadt Neustadt: Ungebetene Badegäste abschrecken

Wirkt martialisch, ist aber nach den Erfahrungen der Freibad-Experten notwendig: Stacheldraht.
Wirkt martialisch, ist aber nach den Erfahrungen der Freibad-Experten notwendig: Stacheldraht.

Die Stadtwerke und Fördervereine müssen vor allem nachts ungebetenen Badegästen vorbeugen. Nicht zuletzt zu deren eigenem Schutz.

Harsche Worte hat dieser Tage ein RHEINPFALZ-Leser zu dem Stacheldraht gefunden, den die Stadtwerke Neustadt an einigen Stellen des äußeren Zauns am Stadionbad im Schöntal angebracht haben. Worte, die nicht zitierfähig sind, sich aber klar gegen solche Maßnahmen aussprechen, um ungebetene Gäste vor allem nachts fernzuhalten. Die Stadtwerke sehen indes keine Alternative zum Stacheldraht – die Vorsitzenden der Freibad-Fördervereine in Mußbach, Hambach und Duttweiler können das bestätigen. Der sogenannte Stacheldrahtzaun, auch Natodraht genannt, wurde vor etwa 20 Jahren installiert, wie Markus Schuler erläutert, bei den Stadtwerken auch für die Bäder zuständig. Das sei damals in Absprache mit der Haftpflichtversicherung geschehen – nur, wenn die Stadtwerke Maßnahmen ergreifen, um das unerlaubte Eindringen ins Stadionbad zu verhindern, bleibt ihr Versicherungsschutz bestehen. Zuvor habe es öfter nächtliche Gäste gegeben, sagt Schuler, seit der Draht montiert ist, sei deren Anzahl merklich zurückgegangen. Für die Stadtwerke wichtig: Der Draht sei ausschließlich „eine präventive Schutzmaßnahme“, um zu verhindern, dass Unbefugte auf das Privatgelände Stadionbad eindringen. Zum Schutz der Anlage, aber auch zum Schutz des Eindringlings, beispielsweise vor dem Ertrinken. Um auszuschließen, dass sich Badegäste während der Öffnungszeiten verletzen, werde die Zaunanlage immer wieder überprüft. Dass es in den Ortsteilen gute Tradition sein kann, an einem bestimmten Dorffest nachts ins Freibad einzusteigen, wissen die Vorsitzenden der Fördervereine in Mußbach, Hambach und Duttweiler. Was indes gerade in den vergangenen Wochen der Förderverein Mußbach erleben musste, übersteigt die Toleranzgrenze bei weitem, wie Vorsitzender Jürgen Abel berichtet. Nicht nur, dass die Eindringlinge Dinge zerstörten, sie verunreinigten auch Anlage und Wasser mit ihren „Hinterlassenschaften“. Deshalb denkt der Verein darüber nach, nachts per Videokamera zu überwachen. Der Förderverein des Freibads Duttweiler hat sich bereits entschieden und überwacht seit dieser Saison per Videokamera. Ausschlaggebend seien mehrere Fälle von Vandalismus im vergangenen Jahr und in diesem März, also sogar außerhalb der Saison, gewesen, sagt Vorsitzender Kay Lützel. Früher sei das seltener vorgekommen. In einer lauen Sommernacht zu schwimmen, ermöglicht der Verein ganz offiziell beim Sommernachtsfest: Ein Termin steht laut Lützel noch nicht fest, er wartet noch auf den besten Tag. Von unerwünschten nächtlichen Besuchern kann auch Michael Bolz, Vorsitzender des Freibad-Fördervereins Hambach, berichten. Allerdings sei damit selten Vandalismus verbunden gewesen. Nichtsdestotrotz sei auch der Außenzaun ums Hambacher Freibad teilweise mit Stacheldraht bewehrt. Weil der unbefugte Eintritt natürlich nicht angehe und die Eindringlinge auch vor sich selbst geschützt werden müssten, ist sich Bolz mit seinen Kollegen und den Stadtwerken einig.

x