Neustadt Neustadt: Reste alter Keller auf Lidl-Gelände verschwinden

91-97829410.JPG

Der Abriss auf dem Lidl-Gelände ist im vollen Gang. Und damit verschwinden auch die Überreste der früheren Traditionsfirma Carl Jos. Hoch und ihr riesengroßes, verzweigtes Keller-System, das sich dort befand. Zahlreiche Bürger hatten sich im Vorfeld für den Erhalt ausgesprochen – vergebens.

Die großen Bagger auf dem Lidl-Gelände tun ihre Arbeit weitgehend verborgen von neugierigen Blicken. Das Grundstück ist rundum mit einem blickdichten Zaun umgeben. Gelegentlich bleibt ein Passant stehen und schiebt die Plane ein wenig zur Seite. Dahinter sind die beiden zentralen Gewölbekeller zu sehen, die rund 35 Meter lang und sechs Meter breit sind und bis zur Straße reichen. Einst wurde hier getafelt und gefeiert, hier lagen auch drei Riesenfässer, eines davon war 1902 zu Ehren des Prinzen Ludwig von Bayern angefertigt worden. Dass die Keller erhaltenswert seien, wie beispielsweise die Gruppe Neustadt-Plus fand, war jedoch in der Diskussion im Vorfeld vom städtischen Denkmalpfleger Stefan Ulrich bestritten worden. „Reine Nutzkeller“, hatte es geheißen. Nun holt die beauftragte Baufirma die noch vorhandenen alten Tanks aus den Kellern, danach wird das Gelände eingeebnet und der Bau eines neuen Marktes vorbereitet. Im Herbst soll, wie berichtet, Eröffnung sein. Der bisherige Lidl-Markt war nach dem Niedergang der Weinhandelsunternehmens Hoch in bestehenden Gebäudeteilen untergebracht worden. Das Herrenhaus an der Talstraße wurde 1980, als Hoch den Standort aufgab, abgerissen. Auf dem Gelände hatte sich bis in die Nazi-Zeit außerdem die jüdische Weinhandlung Rosenstiel befunden. Der Eingang zur ehemaligen Kellerei in der Fröbelstraße ist noch erhalten.

20170522_lidl_baustelle_b.JPG
Die Perspektive zeigt die Sicht auf das ehemalige Weingut Hoch Keller.
20170522_lidl_baustelle_.JPG
Ihre News direkt zur Hand
Greifen Sie auf all unsere Artikel direkt über unsere neue App zu.
Via WhatsApp aktuell bleiben
x