Neustadt Neustadt: Lebenshilfe baut im Böbig

Der Neubau der Lebenshilfe soll hier entstehen.
Der Neubau der Lebenshilfe soll hier entstehen.

Der Verein Lebenshilfe will neben dem Postsportverein in der Robert-Stolz-Straße ein Wohnhaus für Menschen mit Beeinträchtigungen bauen.

„Dieses Projekt beschäftigt uns seit Jahren, und nun können wir den Eltern eine zukunftsfähige Antwort geben und ihnen Ängste nehmen“, sagte Bürgermeister Ingo Röthlingshöfer (CDU) bei der Vorstellung der Pläne. Denn auch die Eltern behinderter Kinder würden älter. Sie beschäftige die Frage, wie es weitergehe, wenn sie ihr Kind nicht mehr selbst betreuen könnten. „Die Plätze sind vorwiegend für Menschen in Neustadt und Bad Dürkheim gedacht, unsere Zusammenarbeit hat sich sehr bewährt“, so Röthlingshöfer weiter. Spannend werde das Thema Inklusion, denn für Böbig laufe das Antragsverfahren zur Aufnahme in das Programm „Soziale Stadt“. Heinz Busch, Vorsitzender des Vereins Lebenshilfe, betonte, dass das Wohnhaus keinen Heimcharakter haben solle, vielmehr stehe der Gedanke von Wohngemeinschaften mit Gemeinschaftsräumen und ausreichender Gartenfläche im Vordergrund. Insgesamt werde die Lebenshilfe vier bis fünf Millionen Euro investieren. Dieser Betrag decke aber nicht die gesamten Ausgaben, deshalb sei der Verein noch auf Spenden angewiesen. Entstehen soll ein dreigeschossiges Haus, barrierefrei und großzügig gestaltet. Alle Bewohner erhalten Einzelzimmer mit eigenem Bad. Sie sollen ein möglichst „normales“ Leben führen können. Die Betreuer sollen nicht im Haus wohnen. Die Konzeption sehe zudem vor, Kooperationen mit Schulen und Sportangeboten im Wohngebiet zu knüpfen oder auszubauen, so Busch. Der Verein geht davon aus, dass es keine Akzeptanz-Konflikte mit Nachbarn geben wird. Die Gesellschaft habe sich gewandelt, betonen die Verantwortlichen. Dass der Bedarf da ist, stehe außer Frage. „Wir wissen, wer einziehen könnte. Wir haben bereits mit konkreten Personen geplant“, erklärt Alfred Hambsch, Geschäftsführer der Lebenshilfe. Allerdings wird mit dem neuen Wohnhaus der gesamte Bedarf an entsprechenden Einrichtungen nicht abgedeckt werden. In Neustadt und dem Kreis Bad Dürkheim wird die Anzahl der Menschen mit intensivem Betreuungsbedarf, für die ein Platz in einem solchen Haus in Frage käme, mit etwa 40 angegeben.

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