Neustadt Megabyte-Engpass Enggasse

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Bis auf den letzten Besucherstuhl besetzt war am Dienstag der Sitzungssaal des Ortsbeirats Hambach im Alten Rathaus. Bürger nutzten die Gelegenheit, Fragen zum schnellen Internet zu stellen, für das die Telekom bis zum Ende des dritten/Anfang des vierten Quartals 2017 sorgen will. Deren technischer Projektleiter ist Karl Heinz Nied, selbst ein Hambacher und daher mit den Problemlagen vertraut. Diese bestehen vor allem ab Mitte Enggasse und in der Folge „An der Brücke“, wo kein Platz für Verteilerkasten ist, und in der Andergasse. Den Spagat zwischen Wirtschaftlichkeit und akzeptablen Bandbreiten will die Telekom laut Nied per Vectoring-Verfahren schaffen. Dabei wird eine Glasfaserleitung gelegt, die die notwendige Geschwindigkeit ermöglicht. Diese Geschwindigkeit wird dann über das vorhandene Kupferkabel in die Häuser übertragen. Bei einer Vollversorgung bedeutet das 100 Megabyte. Das ermögliche doppelt so schnelles Herunterladen und 40-mal schnelleres Hochladen als bisher, so der Projektleiter. Die Brücke zwischen Kupfer und Glasfaser schlagen dabei Kabelverzweiger, die an mehreren Standorten geplant sind: Mühlweg, Römerweg, Weinstraße, Horstweg, Eichstraße und nahe der Kurve Delphi. Je nachdem, wie weit ein Haushalt davon entfernt liegt, ist die Bandbreite. Das heißt, 100 Megabyte werden nicht überall erreicht werden können, Beispiel Triftbrunnenweg. Indes sei die Geschwindigkeit auf jeden Fall besser als aktuell, wo der Verteilerkasten einige Kilometer entfernt in der Schütt stehe. Zudem blickte er schon in die sozusagen übernächste Zukunft: In wenigen Jahren bereits seien mit Super-Vectoring bis zu 250 MB möglich. Gelöst werden muss laut Nied noch das Problem ab Mitte der Enggasse und „An der Brücke“: Dort ist eigentlich zu wenig Platz. Indes zeigten sich auch Ortsvorsteherin Gerda Bolz und Oberbürgermeister Hans Georg Löffler in der Sitzung zuversichtlich, dass noch eine Lösung für die Verteilerkasten gefunden wird. Insgesamt geht der Telekom-Mitarbeiter davon aus, dass die Bauarbeiten relativ einfach sind: „Wir machen aus Hambach vermutlich einen Schweizer Käse, graben es aber nicht ganz auf.“ Denn zu Bereichen, wo bereits Kabel liege, kämen viele Bereiche, in denen Leerrohre vorhanden seien, was die Sache einfacher mache. Inwieweit es eine ernstzunehmende Verbesserung geben werde, wie einige Zuhörer fragten, konnte Nied für diese konkreten Fälle nicht sagen. Jeder müsse für sich prüfen und entscheiden. Zum Beispiel auch mit Blick darauf, ob, wenn vorhanden, die Versorgung über Koaxialkabel und damit über ein anderes technisches Verfahren die bessere Wahl wäre. Gebe es andere Anbieter auf dem künftigen Telekom-Kabel, würden deren Bandbreiten künftig nicht größer werden, wohl aber jene der Telekom. Nicht von der Telekom versorgt werden können große Teile der Andergasse sowie ein kleiner Bereich des Kirschgartens. Das liegt daran, dass diese näher zu Verteilerkasten liegen, die das Unternehmen Inexio für die Versorgung von Diedesfeld aufstellt. Solche Aufteilungen orientierten sich nicht an Ortsgrenzen, erläuterte Nied. Beim Vectoring-Verfahren, wie es auch Inexio umsetze, dürfe nur noch der Betreiber über das neue Kabel gehen. Wer entsprechend ausbauen will, brauche die Erlaubnis der Bundesnetzagentur. Sei ein Abschnitt vergeben, wozu dann auch die Verteilerkasten gehören, gehe für andere Betreiber nichts mehr. Die Telekom habe bereits vor drei Jahren erklärt, den Neustadter Bereich mit Breitband ausbauen zu wollen, so Nied. Als das dann im vergangenen September konkret geworden sei, seien Diedesfeld und Bereiche von Mußbach bereits vergeben gewesen. Vorab Bereiche sozusagen zu reservieren, sei verboten. Einwurf |ahb

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