Neustadt Männliches Modell gesucht

Interessiert sich in seiner Kunst besonders für den Körper, vor allem den männlichen: Georg Meyer-Wiel.
Interessiert sich in seiner Kunst besonders für den Körper, vor allem den männlichen: Georg Meyer-Wiel.

«Neustadt.» Er ist Kostümbildner, Bühnenbildner, Dozent und freischaffender Künstler, er ist begeisterter Zoologe und Tierpräparator, er stammt aus Deutschland und ist in London zuhause. „Georg Meyer-Wiel ist ein vielfältiger Typ“, sagt Ralph Gelbert, künstlerischer Leiter des vierten internationalen Künstlersymposiums, das am Montag in der Villa Böhm startet und bei dem der so Gelobte einer von zehn Gastkünstlern sein wird.

Kennengelernt haben Gelbert und Meyer-Wiel einander bei einer Opern-Premiere am Theater in Heidelberg, für die Meyer-Wiel die Kostüme und das Bühnenbild entworfen hatte – „in seinem für ihn typischen reduzierten Stil“, so Gelbert. Meyer-Wiel hat nach seinem Kommunikationsdesign-Studium an der Folkwang-Hochschule in Essen und einem Modedesign-Studium am Royal College of Art in London unter anderem Produktionen für die „Rambert Dance Company“, das „Australian Dance Theatre“ und das „Birmingham Royal Ballet“ entworfen. Überdies ist er seit rund 15 Jahren als freischaffender Künstler tätig und arbeitet als Dozent für Modedesign, Styling und Kommunikationsdesign an der Regents University London. In seiner Kunst arbeite Meyer-Wiel interdisziplinär mit unterschiedlichen Medien und ziehe seine Inspiration häufig aus der Bewegung von Körpern, so Gelbert. „Die lebendige Betrachtung eines vorübergehenden Moments ist ein inniger körperlicher Dialog für ihn.“ Während Meyer-Wiel in seinen Zeichnungen immer wieder ins Portraitfach pendle, verschmölzen seine großformatigen Malereien das Gegenständliche und das Abstrakte. Für seine Bilder benutze er einen Mix aus Acrylfarben, Metallen und natürlichen Materialien. „Ich wurde Künstler, weil ich wahre Erfüllung am stärksten dann empfinde, wenn ich Papier und Bleistift, Pinsel und Farbe oder eine Kamera in meinen Händen halte. Weil ich meine Empfindungen so am Besten ausdrücken kann. Meine Wahrnehmung der Außenwelt“, sagte Meyer-Wiel selbst in einem Interview. „Ich finde es immer sehr inspirierend, mich mit anderen Künstlern auszutauschen“, erklärt Meyer-Wiel, der schon zahlreiche Künstlerbücher veröffentlicht hat, über seine Teilnahme am Symposium in Neustadt. Gerade dieser Dialog erlaube es ihm, seine eigene Arbeit zu hinterfragen und neue Perspektiven zu entdecken. Überdies gebe es nur selten die Gelegenheit, intensiv daran zu arbeiten, neue Techniken zu entwickeln, und er sei unglaublich gespannt darauf, zu sehen, mit welchen Ansätzen die anderen Künstler ihre Projekte umsetzen. In Neustadt wolle sich Meyer-Wiel intensiv seinen Bewegungsstudien widmen, außerdem eventuell ein gemeinsames Projekt auf Leinwand mit seiner Kollegin Andrea Rozorea verwirklichen, ergänzt Gelbert. Für seine Arbeit in Neustadt sucht Meyer-Wiel noch für Montag, Dienstag und Freitag ein männliches Modell für Live-Studien: Wer daran Interesse hat, kann sich unter gelbert@gelbert.com bewerben.

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