Neustadt Klare Linien und Naturfarben

Stühlerücken: Vorbereitungen für die Einweihungsfeier am Freitag, viele weitere Veranstaltungen sollen folgen.
Stühlerücken: Vorbereitungen für die Einweihungsfeier am Freitag, viele weitere Veranstaltungen sollen folgen.

Das lange Warten hat sich gelohnt: Nach rund zwei Jahren Bauzeit öffnet die Meerspinnhalle im Ortsteil Gimmeldingen am Freitag zum ersten Mal wieder ihre Türen. Und das Ergebnis der umfassenden Sanierung kann sich sehen lassen.

Der Gimmeldinger Kirchplatz hat zumindest ein Stück weit ein neues Gesicht bekommen. Das wird bereits vor dem eigentlichen Betreten der neuen Halle deutlich. Ein schickes Flachdach samt integrierter Deckenleuchten eröffnet nun den barrierefreien Weg in die Meerspinnhalle. Einladend wirkt auch das von Künstler Bernhard Mathäss erschaffene Gebilde am Eingang: Die aus Haardter Sandstein gehauenen Mandelzweige, geziert von der berühmten Gimmeldinger Meerspinne, sollen einen Thron darstellen, erläutert Ortsvorsteherin Claudia Albrecht. Der bietet dann auch gleich mal zwei Sitzgelegenheiten und soll laut Albrecht „zum Beispiel zu originellen Fotoaufnahmen animieren“. An den ursprünglichen 1950er-Jahre-Bau erinnert alleine schon damit kaum noch etwas. Im Gebäudeinneren setzt sich dieser Eindruck fort. Etwa sind die dringend sanierungsbedürftigen Toiletten behindertengerecht erneuert worden. „Sehr wichtig, und das Ergebnis ist wirklich toll“, lautet das Urteil der Ortsvorsteherin. Sofort ins Auge sticht im Foyer unterdessen der umgestaltete Schankbereich: Eine lange, in Anthrazitfarben gehaltene Theke samt dem nötigen Stauraum im Hinter- und Untergrund wird künftig Anlaufstelle vor, während und nach den Veranstaltungen in der Meerspinnhalle sein. Wenngleich sich noch zeigen müsse, wie praktikabel der neue Schick sei, gibt Albrecht zu bedenken und beruft sich auf ihre Erfahrung in dem Bereich. Etwa habe die neue Theke nachträglich noch ein Stück verkürzt werden müssen, „damit unser Personal einen direkten Weg in die Küche hat“. Im großen Veranstaltungsraum wie auch im restlichen Gebäude fallen die neuen Materialien und Töne auf. Gerade, klare Linien sowie Naturfarben dominieren den modernen und zugleich schlichten Eindruck. Das sei auch insgesamt Anliegen gewesen, erläutert Albrecht: „Die neue Meerspinnhalle einfühlsam in das Gesamtbild des historischen Kirchplatzes zu integrieren.“ Neben der grundlegenden brandschutztechnischen sowie energetischen Instandsetzung der Halle – etwa ist der Veranstaltungssaal jetzt mit einer komplett neuen, bodentiefen Fensterfront versehen – wurde auch an der Technik nicht gespart. Eine hochwertige Soundanlage, eine neue Akustikdecke sowie ein Beamer-Anschluss sollen für Veranstaltungen jeder Art ab sofort die optimalen Bedingungen liefern. Was freilich noch fehle, seien die fahrbaren Vorhänge, so Albrecht. Neuen Stauraum bieten die Kellerräume. Vereine, Grundschule, Kindergarten und Dorfhelfer sollen hier ihre wichtigsten Utensilien lagern und damit Kosten sparen können. „Extra dafür angemietete Räume und Garagen können wir somit wieder freigeben“, betont Albrecht. Sie sieht die modernisierte Meerspinnhalle als „neutrale Veranstaltungsplattform für kulturelle Highlights, aber auch Tagungen und Co“. und das nicht nur für Gimmeldingen, sondern etwa auch für Königsbach, Mußbach und Haardt. Insgesamt haben Stadt und Land rund 2,8 Millionen Euro in die Sanierung der Meerspinnhalle investiert – gestern hat der Stadtrat einen weiteren Nachschlag von rund 60.000 Euro gewährt. Zur offiziellen Einweihungsfeier am Freitag hat sich Innenminister Roger Lewentz angekündigt. Der nach Einschätzung Albrechts wahrscheinlich große Augen machen dürfte: Ist doch die Halle zu diesem Zeitpunkt bereits an den ersten Verein, nämlich den Neustadter Barbershop-Chor, für dessen Generalprobe zum 15-jährigen Bestehen vermietet.

Darf nicht fehlen: Thron für die Mandelblütenkönigin.
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