Neustadt „Keine Spielplätze für Kinder“

1969: Auf dem Foto wird der neue Kanal in der Forstgasse verlegt.
1969: Auf dem Foto wird der neue Kanal in der Forstgasse verlegt.

«Hassloch». Vor gefährlichen Kinderspielplätzen in Haßloch warnte die RHEINPFALZ mit einem Foto spielender Kinder an der Baustelle für die neue Kanalisation in ihrer Ausgabe vom 19. Juli 1969.

„An verschiedenen Baustellen wird in Haßloch an der Kanalisation gearbeitet“, heißt es im Text. „Eine wichtige Maßnahme, die von der Gemeindeverwaltung mit erfreulichem Eifer vorangetrieben wird. Doch diese Baustellen sind keinesfalls geeignete Spielplätze für Kinder, wenn sie auch noch so verlockend sind.“ Bereits am 14. Dezember 1968 hatte die RHEINPFALZ den Haushaltsplan für 1969 unter dem Titel „Straßenbau und Kanalisation sind Schwerpunkte im Haushaltsplan 1969“ ausführlich vorgestellt. Darin hieß es: „Am kommenden Mittwoch wird der Gemeinderat über den Haushaltsplan 1969 entscheiden. Die Annahme dürfte kaum große Schwierigkeiten bereiten, denn das Zahlenwerk zeigt bei den Ansätzen, dass sparsam und und rationell gewirtschaftet wird. Der beste Beweis dafür ist die Tatsache, dass rund eine Million Mark für den Straßenausbau ausgegeben werden, ohne dass die Aufnahme von Darlehen notwendig wird. Diese Maßnahmen bieten daher im kommenden Jahr den Schwerpunkt des Haushaltsplans, der in seinem ordentlichen Teil mit der Summe von 7.070.400 Mark in Einnahmen und Ausgaben ausgeglichen ist. Das gilt auch für den außerordentlichen Haushalt, der sich auf beiden Seiten mit 185.050 Mark niederschlägt. Was natürlich in Haßloch am meisten interessiert, sind die eingeplanten Maßnahmen im Kanal- und Straßenbau. Wer ist dabei? Diese Frage ist gewiß im Großdorf dieser Tage schon oft gestellt worden. Bürgermeister Flockert und Erster Beigeordneter Schmidt haben in einer Besprechung gestern im Rathaus ,die Karten’ aufgedeckt, so daß wir heute in der Lage sind, genaue Auskunft zu geben. Die Kanalisationsarbeiten sind in neun Lose aufgeteilt. An der Spitze steht die Pfarrgasse mit einem Aufwand von 300.000 Mark, gefolgt von der Schillerstraße mit 120.000 Mark, der Entenseestraße mit 110.000 Mark, der Gottlieb-Duttenhöfer- Straße mit 90.000 Mark, der Richard-Wagner-Straße mit 40.000 Mark und der Moltkestraße, Teil von Judenfriedhof bis Richard-Wagner-Straße, mit 30.000 Mark. Ferner werden kanalisiert: Bismarckstraße, Teil von Pfaffengasse bis Anilinstraße, für 100.000 Mark, Burgweg, Teil Ohliggasse bis Waldstraße, und Ohliggasse, von Burgweg bis Waldstraße, für 100.000 Mark, Sägmühlweg, Teil von Sandgasse bis Schubertstraße, für 70.000 Mark und und Mühlpfad, Teil von August-Becker-Straße bis Uhlandstraße, Uhlandstraße, Teil 100 Meter westlich vom Mühlpfad, für 50.000 Mark. Der 1969 vorgesehene Straßenausbau wird in zwölf Losen vergeben. Wir geben sie in der Reihenfolge wieder, wie sie das Gemeindebauamt aufgestellt hat: Brahmsstraße 730.000 Mark, Beethovenstraße 60.000 Mark , Richard-Wagner-Straße 60.000 Mark, Moltkestraße, Teil von Judenfriedhof bis Richard-Wagner -Straße, 35.0000 Mark, Kirchgasse, Teil von Schießmauer bis Zahnarzt Kastenholz 50.000 Mark, Schillerstraße, Teil von Kirchgasse bis Postamt, und Slevogtstraße (je 20.000 Mark), Friesenstraße und Buchenweg 70.0000 Mark, Sternstraße 25.000 Mark, Weststraße 30.000 Mark, Kirchgasse, Teil Schubertstraße bis Rosenstraße, 40.000 Mark. Gearbeitet wird nach dem Prinzip: der Kanalisation folgt im nächsten Jahr der Straßenausbau. Wenn dieses beachtliche Programm durchgeführt ist, sind, wie wir erfuhren, die Hälfte aller Haßlocher Straßen fertig. Bei der Finanzierung spielten bereits Zuschüsse eine Rolle, die der Gemeinde aufgrund ihrer Mittelpunktfunktion zugebilligt werden. Das Volumen des ordentlichen Haushalts ist 1969 um 8,93 Prozent gestiegen. Die Gewerbesteuer erhöht sich um 23 Prozent auf 2.360.000 Mark.“

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