Neustadt Internet wird beschleunigt

Glasfaserkabel verlegt die Telekom bis Ende des Jahres in weiten Teilen der Gemeinde.
Glasfaserkabel verlegt die Telekom bis Ende des Jahres in weiten Teilen der Gemeinde.

Der erste Bauabschnitt (siehe Baumaßnahmen) soll Ende Oktober beendet sein. Die Kosten für den Netzausbau trägt die Telekom. Die Arbeiten liegen derzeit geringfügig hinter dem Zeitplan zurück, teilte Projektleiter Karl-Heinz Nied auf Anfrage der RHEINPFALZ mit. Allerdings gehe die Telekom weiterhin davon aus, dass alle Bauabschnitte bis Ende des Jahres fertiggestellt werden können. Diese reichen bis in den Süden von Haßloch und ins Industriegebiet Süd. Allerdings gebe es einige Ausnahmen, denn auch andere Anbieter bauen ihre Netze in der Gemeinde aus. Die Kommunen fragen die Netzausbaupläne für den Zeitraum von drei Jahren bei den Telekommunikationsanbietern ab. Für Teile von Haßloch habe die Telekom keine Ausbauzusage, begründet Nied die Tatsache, dass die Telekom nicht überall das Netz ausbaut. Künftig gibt es 23 „Multifunktionsgehäuse“: Dabei werden vorhandene Verteiler umgebaut und mit neuester Technik ausgerüstet, aber auch neue errichtet. Notwendig sind rund sechs Kilometer Tiefbauarbeiten. Das sogenanntes „Vectoring“ soll das – über Kupferkabel bezogene – Internet beschleunigen. Durch diese neue Technologie werden elektromagnetische Störungen, die beim Datenverkehr über Kupferleitungen oder äußere Einflüsse entstehen können und den Datenfluss stören oder langsamer machen, ausgeglichen. Die Telekom will alle Multifunktionsgehäuse mit Glasfaserkabel, derzeit das schnellste Übertragungsmedium, anbinden. Im Multifunktionsgehäuse werden die Daten auf das bestehende Kupferkabel übertragen, das in die Wohnung des Internetnutzers führt. Durch das Vectoring verliert das Kupferkabel nicht an Geschwindigkeit. Zusätzlich sorgt eine spezielle Kanalcodierung dafür, dass die Übertragungsrate deutlich gesteigert werden kann. Bauliche Maßnahmen am Haus oder in der Wohnung des Kunden können so laut Telekom entfallen. Beim Herunterladen verdoppelt sich nach Angaben der Telekom das maximale DSL-Tempo auf bis zu 100 MBit/s, beim Heraufladen vervierfacht es sich auf bis zu 40 Mbit/s. Im nächsten Jahr sollen 250 Mbit/s beim Herunterladen und 80 Mbit/s beim Heraufladen möglich sein. Das sei besonders wichtig, um Fotos, Videos oder Musik über das Internet auszutauschen. Gerade für Firmen seien hohe Downloadgeschwindigkeiten notwendig, so Nied. Um die Leistungen der Telekom – schneller Internetzugang, Telefonieren, Fernsehen über Internet – zu nutzen, muss ein allerdings ein entsprechender Vertrag mit dem Unternehmen abgeschlossen werden. Um Gebiete, die nicht durch einen Anbieter der Telekommunikationswirtschaft abgedeckt werden, mit schnellem Internet zu versorgen, haben sich die Kommunen des Landkreises Bad Dürkheim zu einem regionalen Breitband-Ausbaugebiet (Cluster) zusammengeschlossen. Ziel ist, bis 2018 flächendeckend alle Haushalte durch eine Breitbandinfrastruktur mit mindestens 50 Mbit/s zu versorgen. Veranschlagt sind 9,4 Millionen Euro. 90 Prozent der Kosten tragen der Bund (50 Prozent) und das Land (40 Prozent), die restlichen 10 Prozent entfallen auf die Kommunen, deren Anteil sich nach der Einwohnerzahl errechnet. Im Juli erhielt der Kreis die Förderzusage des Bundes über 4,7 Millionen Euro. Die Zusage des Landes steht aus. Laut Landrat Hans-Ulrich Ihlenfeld (CDU) soll der Breitbandausbau 2018 beginnen. BauMassnahmen Baumaßnahmen im ersten Abschnitt bis Ende Oktober: Moltkestraße, Bismarckstraße, Bahnhofstraße, Anilinstraße, Entensee, Gottlieb-Duttenhöfer-Straße, Böhler Straße, Brahmsstraße, Friedrich-Ebert-Platz, Gottlieb-Duttenhöfer-Straße, Alte Schulstraße, Heinrich-Brauch-Straße, Krämergasse, Langgasse, Pfarrgasse, Rösselgasse, Schillerstraße, Taubengasse.

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