Neustadt Feuerwehr kritisiert Blarr

In scharfer Form greift Stadt-Feuerwehrinspektor Stefan Klein die Beigeordnete Waltraud Blarr (Grüne) an. Ihr Vorschlag, den Lidl-Parkplatz in Lachen-Speyerdorf als Parkfläche für den geplanten Feuerwehr-Neubau mit zu nutzen, sei ungesetzlich.

„Wenn so eine Idee vom Bürger oder einem Ortsbeiratsmitglied kommt, der wenig Erfahrung hat, erkläre ich ihm das gerne. Aber hier stellt eine hauptamtliche Beigeordnete der Stadt Forderungen, die bedeuten, dass die Stadt die Zuschüsse für den Feuerwehr-Neubau verlieren würde“, so sein Kommentar. Ihn verwundere sehr, dass Blarr in der Sitzung des Umweltausschusses in der vergangenen Woche auch die Haßlocher Straße als Parkraum für die Feuerwehr in Erwägung gezogen habe. Auch da würde die Genehmigungsbehörde nicht mitspielen. Für die Parkplätze müssen Teile eines kleinen Waldes geopfert werden. „Ich bin sprachlos, erklären zu müssen, dass Einsatzkräfte, die zu einem Alarm eilen, nicht noch Parkplätze suchen können“, so Klein. In der Deutschen Industrie-Norm stehe klar und deutlich, dass so viel Parkplätze geschaffen werden müssten, wie es Sitzplätze in den Feuerwehrfahrzeugen gebe. Die regulären fünf Fahrzeuge in Lachen-Speyerdorf kämen auf 38 Sitzplätze. „Wir haben sogar eng gerechnet und das Auto der Jugendfeuerwehr unberücksichtigt gelassen. Das kann man auch anders sehen“, so Klein. Dabei gehe es nicht um Luxus, sondern um die Sicherheit der Bevölkerung von Lachen-Speyerdorf. Der neue Standort sei nicht per Zufall entstanden, sondern nach allen gesetzlichen Kriterien ausgewählt worden. Sämtliche Alternativen seien geprüft. Das sei im Ortsbeirat und im Stadtrat, unter Anwesenheit von Blarr, erläutert und dann beschlossen worden. Klein findet es schlechten Stil, dass Blarr bis zum heutigen Zeitpunkt noch keine Frage an die Leitung der Feuerwehr gerichtet habe. „Sie hat mit mir nie darüber gesprochen und stellte solch unrealistische Forderungen auf“, ärgert sich Klein. Nach dem Landesgesetz über den Brand- und Katastrophenschutz müsste die Feuerwehr acht Minuten nach einem Alarm am Brandort sein, was derzeit in Lachen-Speyerdorf nicht gewährleistet sei. Darauf habe der Bürger aber einen Rechtsanspruch. Bei allem Verständnis für das Wäldchen müsse der Mensch im Vordergrund stehen. „Gerne pflanzt die Feuerwehr 60 neue Bäume zusammen mit Frau Blarr, allerdings erst nach dem Wahlkampf“, so der Feuerwehr-Chef.

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