Neustadt „Ein Stein vom Herzen gefallen“

Arno Zensen hat sein Team vor den Rennen in Spielberg noch einmal die Boxenstopps trainieren lassen.
Arno Zensen hat sein Team vor den Rennen in Spielberg noch einmal die Boxenstopps trainieren lassen.

«Neustadt.» Vergangene Woche fiel überraschend eine wichtige Entscheidung für den Schlussspurt in der DTM. Die Performance-Gewichte, die nach einer komplizierten Formel berechnet wurden und für ein ausgeglichenes Feld sorgen sollten, wurden abgeschafft. Vom kommenden Renn-Wochenende in Spielberg an sind die Rennwagen von Audi, BMW und Mercedes alle gleich schwer. Was das für das Neustadter Team Rosberg und seine beiden Piloten René Rast und Jamie Green bedeutet, sagt Teamchef Arno Zensen.

Herr Zensen, wie groß ist die Erleichterung, dass die Performance-Gewicht-Regelung wegfällt?

Da ist uns allen ein riesiger Stein vom Herzen gefallen. Nach dem Nürburgring, als wir zwar fünf Kilogramm ausladen durften, aber immer noch 20 Kilo Übergewicht auf die BMW hatten, habe ich gesagt: Die Meisterschaft können wir vergessen. Wir hätten zwar alles versucht, aber realistisch wäre es aussichtslos gewesen. Ist nun wirklich wieder alles offen? Ja, denn wir haben mit René und Jamie ja zwei Meisterschaftskandidaten dabei. Deshalb freue ich mich richtig auf die Rennen. Wie groß sind die Chancen von René Rast und Jamie Green, die auf den Plätzen drei und fünf in der Gesamtwertung liegen, wirklich? Ganz vorne liegt Mattias Ekström, ebenfalls ein Audi-Pilot. Wichtig ist im ersten Rennen am Samstag die Startaufstellung. Wenn wir vorne sind und das ein oder andere Auto dazwischen ist, dann haben wir gute Chancen. Auf jeden Fallen haben wir jetzt wieder realistische Chancen. Es sind noch vier Rennen, da kann noch viel passieren. Das hat man zuletzt am Nürburgring gesehen. Vor der Saison haben alle Fahrzeuge mit 1125 Kilogramm begonnen. Ist das auch künftig wieder das Gewicht? Das wissen wir noch nicht. Das ist auch egal, das Wichtigste ist, dass alle gleich schwer in die Rennen starten. Was bedeutet das geringere Gewicht für das Rennen in Spielberg? Für den Nürburgring hatten wir ausgerechnet, dass die 25 Kilogramm Zusatzgewicht eine halbe Sekunde ausmachen. Und genau das hat uns gefehlt auf die Spitze. In Spielberg wird es ähnlich sein, denn an dem Bergaufstück mit maximal zwölf Prozent Steigung verliert man doch ganz schön. Hat das geringere Gewicht Auswirkungen auf die Strategie? Weil die Reifen nicht so stark belastet werden? Der Reifenverschleiß spielt generell auf dem Red-Bull-Ring eine Rolle. Auf den schnellen Linkskurven geht rechts schon das Gummi weg. Da müssen wir schauen, wie wir haushalten müssen. Das werden wir aber schon im freien Training sehen. Hat sich das Team speziell auf den Schlussspurt vorbereitet? Wir haben noch einmal mehr Boxenstopps trainiert, dass uns in diesem wichtigen Bereich kein Fehler unterläuft. | Interview: Klaus-Eckhard Jost

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