Neustadt „Der Modellversuch G 8 hat sich gelohnt“

Erfolgreiche Schulzeit: die ausgezeichneten Abiturienten.
Erfolgreiche Schulzeit: die ausgezeichneten Abiturienten.

„Nicht alles Neue ist schlecht, aber Bewährtes ist nicht per se gut“: Studiendirektor Thomas Jung zog gestern im Hannah-Arendt-Gymnasium (HAG) bei der ersten Verabschiedung eines G8-Jahrgangs, der schon nach acht Jahren die Abiturprüfungen ablegte, eine insgesamt positive Bilanz: „Meines Erachtens hat sich der Modellversuch G 8 gelohnt.“

35 Abiturientinnen und 42 Abiturienten, die im August 2009 ins HAG aufgenommen worden waren, haben nach acht kompletten Schuljahren ihre Abiturzeugnisse erhalten. Erfolgreich sei das „Experiment G 8“, weil sich Schüler und Lehrer auf das viele Neue, das mit dem G8-Ganztagsgymnasium verbunden ist, eingelassen hätten. Die Vorgaben des Ministeriums seien so weiterentwickelt worden, „wie es uns angemessen, pädagogisch sinnvoll und machbar erschien“. Der Wandel sei „gewaltig“ gewesen, von „Schule ohne Hausaufgaben“ über die Reduzierung und Verteilung der Lerninhalte von sechs auf fünf Jahre bis zur Organisation des Mittagessens für die Schüler. In vielen Bereichen sei experimentiert worden, zahlreiche pädagogische und organisatorische Besprechungen hätten stattgefunden. Jung dankte besonders den „mitentwickelnden, engagierten“ Eltern des ersten Jahrgangs. Der Landkreis als Schulträger habe gehalten, was zu Beginn versprochen wurde: „Heute haben wir in der Umgebung die neueste, modernste, ja schönste Schule mit eigener Mensa, Café und vielen Arbeits- und Differenzierungsräumen – aber bisher leider immer noch ohne das versprochene Sportspielfeld.“ „Habt Mut und Zuversicht, Neues anzugehen“, gab Jung den Abiturienten mit auf den Weg, außerdem nie aufzuhören, Lernende zu sein und mit ganzem Herzen bei ihrer Arbeit zu sein, aber sich auch die Muße zu gönnen, die vielen anderen schönen Aspekte der Welt und des Lebens zu genießen. Schulleiter Klaus Strempel sagte, die Zeit des Abschieds von der Schule sei auch der „Aufbruch ins Leben“. In diesem Zusammenhang erinnerte er an zwei Menschen, die in ihrem Leben mit Mut und Zuversicht in eine Welt und eine Zukunft aufgebrochen seien, die für sie noch keine scharfen Konturen hatten, und die auf unterschiedliche Weise vorbildhaft seien: Alexander von Humboldt und Mutter Teresa. Nicht jeder könne und wolle sich so auf den Weg machen wie diese beiden Persönlichkeiten. Ein zukunftsverheißender Aufbruch könne nicht übers Knie gebrochen werden, sei nicht zum Nulltarif zu haben und müsse vielleicht auch in Etappen erfolgen. Strempel: „An uns liegt es, mit offenem Ohr und klarem Blick die Zeichen zu erkennen und den Aufbruch nicht zu verpassen, der vielleicht nur in die nächste Nähe erfolgen muss: zu dem Menschen, der neben mir ist.“ Preisträger —Ministerium für Bildung, Beispielhafter Einsatz für die Schulgemeinschaft: Lukas Wasner —Kollegium, bestes Abitur: Michael Kastor —Stiftung des Landkreises Bad Dürkheim für Mitmenschlichkeit, Integration und Toleranz an der Schule: Tim Kreulach —Schulelternbeirat, Hannah-Arendt-Preis für soziales Engagement: Miriam Füßer —Besondere Fachleistungen: Mathematik: Henry Jäger, Lena Lichti; Biologie: Hanna Hoffmann; Chemie: Lorenz Hill; Physik: Michael Kastor, Henry Jäger; Deutsch: Lea Wanisch, Luca Winklmüller; Latein: Henry Jäger, Luca Winklmüller; Sport (Coubertain-Medaille): Fabian Härtel —Preis des Lions Clubs für jahrelange Teilnahme und Mitarbeit im Orchester: Henry Jäger, Michael Kastor, Christof Sölter, Lea Wanisch —Preise des Freundeskreises des Hannah-Arendt-Gymnasiums für besonderes Engagement in den Bereichen: Technik:Niels Brandner, Nico Reichenbach; Homepage: Jasmin Moll; Sanitätsdienst: Benedikt Krebs.

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