Neustadt Auf keltischem Boden

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Neustadt/Hassloch/St. Martin. Eine musikalische Entführung nach Irland – das verspricht das Quartett „Reliléma“, dessen Mitglieder aus Haßloch und St. Martin stammen, am Samstag den Konzertbesuchern in der Alten Winzinger Kirche. Die Band spielt keltische Musik mit Titeln von der grünen Insel, aber auch aus der Bretagne und Schottland sowie eigene Stücke. Geheimnisvoll wie das alte Irland mit seinen Sagen von Elfen, Druiden und Zauberern klingt auch der Name der Band. Doch die Erklärung ist einfach.

Die vier Mitglieder, Regina und Lennart Rust sowie Lisa und Matthias Geörg, spielen seit rund vier Jahren zusammen. Und als es „ernst“ wurde und sie soweit waren, dass sie nicht mehr nur im privaten Kreis in Wohnzimmern und auf Familienfesten auftraten, musste ein Erkennungszeichen her. „Wir setzten den Namen aus den jeweils zwei ersten Anfangsbuchstaben unserer Vornamen zusammen“, erklärt Regina Rust (31). Angefangen hat alles während ihres Pädagogik-Studiums in Landau. Sie lernte Lisa Barnert (heute Geörg) kennen. Während Regina Rust am liebsten fiedelt, beherrscht Lisa Geörg neben der Querflöte auch andere Flöten, wie die irischen „Whistles“. Die Whistle, eine einfache Flöte mit sechs Löchern, wird in der traditionellen irischen Folkmusik eingesetzt. Beide spielen auch die Drehleier, ein besonderes Saiteninstrument, bei der die Saiten mittels einer Kurbel und einem Rad zum Klingen gebracht werden. „Im Konzert in der Winzinger Kirche haben wir die einzelnen Lieder zu Abschnitten geordnet, in dem die jeweiligen Instrumente dann nach den Abschnitten gewechselt werden“, erzählt Lennart Rust (29). Er spielt Gitarre. Der zweite Mann im Quartett, Matthias Geörg, bedient Cajón, Trommel und die Schäferpfeife, eine spezielle Form des Dudelsacks. So ergäben sich, von Melodie zu Melodie unterschiedliche Klangeindrücke, erklärt Regina Rust. „Zunächst spielten Lisa und ich alleine bei privaten Festen. Ihren Mann Matthias lernte sie dann näher kennen, als er bei uns einstieg. Es musste einfach noch ein Rhythmusinstrument her und dann noch die Gitarre“, schildert sie, wie sich die Formation auf die heutige Größe erweiterte. Alle vier machen diese Musik, weil sie diese lebendige Art lieben. „Wir wollten weg von der klassischen Prägung“, erzählen sie. Inzwischen haben sie rund 40 Stücke im Repertoire. 20 davon werden sie in der „Alten Winzinger Kirche“ spielen und singen. Dabei spüren sie eine besondere Verbindung zu dem historischen Boden. „Dort in Winzingen befand sich schon 500 vor Christus eine keltische Siedlung“, sagt Regina Rust. Das ergebe eine ganz besondere Stimmung. Denn anders als bei ihrer Zusammenarbeit mit der Neustadter Gruppe „Max Dance“ bei einem früheren Konzert seien es diesmal in der alten Kirche eher ruhige Weisen zum Zuhören, die sie dem Publikum bieten werden. Lennart Rust beschreibt die typische Form der irischen Musik: „Sie steigert sich und wird immer schneller. Das kommt dann auch in einigen Medleys zum Ausdruck, die ziemlich flott werden.“ Noch war das Quartett nicht im Ursprungsland ihrer Musik. Sie träumen davon, Irland mit ihren Instrumenten zu bereisen. Momentan bleibt es noch bei Büchern zu Sagenwelten. Während Lennart Rust ein Fan von George R. R. Martin, dem Schöpfer des Fantasy-Epos „Das Lied von Eis und Feuer“ (Games of Thrones), ist, konzentriert sich seine Frau auf irische Krimis. Bei Familie Geörg hingegen dreht sich momentan alles um Baby Jonathan. Daher wurde es in den letzten Monaten auch etwas stiller um „Reliléma“. „Wir müssen unsere Proben und Auftritte dem Rhythmus des Babys anpassen“, betont Regina Rust. Als letztes Stück auf dem Programm für das Konzert in Winzingen wartet auf die Zuhörer ein besonderer Leckerbissen. Mit „Auld Lang Syne“ präsentiert das Quartett eines der am meisten gespielten Lieder weltweit. Die schottische Weise ist bei uns unter dem Titel „Nehmt Abschied Brüder…“ bekannt. Termin „Reliléma“ spielt und singt am Samstag, 21. Januar, um 20 Uhr in der Alten Winzinger Kirche in Neustadt. Der Eintritt ist frei.

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