Neustadt Artenverluste verhindern

Rund vier Wochen ist im Bürgerbüro die Ausstellung zum Thema „Artenschutz fängt im eigenen Garten an“ zu sehen. Die Ausstellung des Umweltforums zur Lokalen Agenda 21 in Haßloch und die Gemeindeverwaltung wollen mit der Ausstellung die vielfältigen positiven ökologischen Wirkungen bei der Gestaltung eines Naturgartens aufzeigen.

Umweltdezernent Dieter Schuhmacher (SPD) zeigte sich erfreut, dass neben dem Foyer des Rathauses nun auch das Bürgerbüro für eine Ausstellung genutzt wird. Mit vier Roll Ups, aufrollbaren Informationswänden, wird auf den Klimawandel im eigenen Garten aufmerksam gemacht. Schuhmacher dankte für „die tolle Unterstützung“ insbesondere des Umweltforums, dessen Mitglieder als ehrenamtliche Biodiversitätsbotschafter „bei jedem Wetter rund um Haßloch“ aktiv seien. Die Ausstellung, die Diplom-Biologin Melanie Mangold erstellt hat, informiert über Klima generell und die Einflüsse von Steingärten, konventionellen Gärten und Naturgärten im Speziellen. Naturgärten können dazu beitragen, die Artenvielfalt zu erhalten bzw. wiederherzustellen. Gerade in privaten Gärten gebe es sehr viel Potenzial für die Natur, sagte Mangold. So könne jeder den Artenverlusten entgegenwirken, die ihre Ursachen unter anderem in der Arbeitsweise der konventionellen Landwirtschaft mit ihrer großflächigen, intensiven Bodenbearbeitung und dem hohen Einsatz von Chemiedünger und Pestiziden haben. Auch werden einheimische Pflanzenarten durch exotische Pflanzen aus gebietsfremden Biotopen verdrängt, und damit die Nahrungs- und Lebensgrundlage der einheimischen Tierarten, insbesondere auch der Bestäuberinsekten wie Bienen oder Schmetterlinge. Zusätzlich sind gerade die derzeitig in Mode gekommenen Steinlandschaften auf Folien mit wenigen, häufig standortfremden Pflanzen nachteilig für die Artenvielfalt. Mit dem Anlegen eines Wildblumenbeets oder Kräutergartens, der Errichtung einer Trockenmauer, dem Aufstellen eines Bienenhotels, dem Pflanzen heimischer Blumen, Sträucher und Laubbäume oder auch mit Totholzhaufen, Holzstapeln oder „vergessene“ Ecken im Garten werde Lebensraum für eine Vielzahl von Arten geschaffen. Gemeinsam haben das Umweltforum und Michael Müller, Umweltbüro der Gemeinde, einen Flyer mit Informationen zu den Kernbausteinen und den Elementen eines Naturgartens und zur Bewirtschaftung und Nutzgarten erarbeitet. Auch werden Ansprechpartner vor Ort oder Bezugsquellen für Pflanzen genannt. Der Flyer ist im Bürgerbüro ausgelegt. Info —Die Ausstellung ist bis zum 17. Juni im Bürgerbüro während der Öffnungszeiten zu sehen. Montag, Dienstag, Donnerstag: 8 bis 18 Uhr, Mittwoch, Freitag: 8 bis 12 Uhr, Samstag: 9 bis 12 Uhr —Ansprechpartner: Melanie Mangold, Umweltforum Haßloch, Tel.: 0171-2858257, E-Mail: melanie_mangold_33@yahoo.de; Michael Müller, Umweltbüro Gemeinde Haßloch, Tel.: 06324/935-271, E-Mail: michael.mueller@hassloch.de.