Neustadt Ambiente begeistert Besucher und Aussteller

Ein echter Hingucker: die Bonsaibäume von Ludwig Thuilot.
Ein echter Hingucker: die Bonsaibäume von Ludwig Thuilot.

Viele Autos mit auswärtigen Kennzeichen auf Parkplatzsuche lassen schon am Freitagvormittag erkennen: In Mußbach muss etwas Besonderes los sein. Um 10 Uhr hatten sich die Türen zur Messe „Maison et Jardin“ auf dem Gelände des Herrenhofs und der Winzergenossenschaft (WG) Weinbiet geöffnet. Und sofort schlendern Besucher entspannt durch Freigelände, Remise, Kelterhaus und WG-Halle.

Viele der Besucherinnen tragen luftige Sommerkleider, ab und zu ist auch ein Hut zu sehen. Der eine oder andere Gartenliebhaber ist sogar in Begleitung seines vierbeinigen Hausgenossen, der auf dem Gelände brav an der Leine geführt wird. Wie es der Name verheißt, sind viele Stände oder Pavillons mit Pflanzen wie Rosen, Stauden, Kräutern oder Zwiebelgewächsen vertreten. Aber auch Gartenwerkzeuge, wie Spezialscheren für alle möglichen Gewächse, sind zu finden. Sehr abwechslungsreich ist die Platzierung der Anbieter gestaltet. So gibt es neben kunsthandwerklich gefertigten Design-Lampenschirmchen beispielsweise einen italienischer Feinkosthändler, daneben ein Schmuckatelier, dann beeindruckende Skulpturen einer Kunst-Agentur und danach wieder hochwertige Tücher oder Taschen. Die Palette ist so bunt und vielfältig, dass man den Eindruck hat, hinter jeder Ecke kommt noch mal etwas Neues und Überraschendes. So wird am Stand von Karin Babylons „Atelier Inspiration“ im Obergeschoss des Kelterhauses der Blick angezogen von den kleinen „Besonderen Blumenkindern“. Elfenartige Figürchen, jede als typische Blume geformt, ob als Klatschmohn, Flieder oder Schneeglöckchen. Seit sechs Jahren ist die Porzellanmalerin, die nur Einzelobjekte wie Vasen und Schalen kunstvoll von Hand bemalt, regelmäßig in Mußbach anzutreffen. „Vor allem das Ambiente hier im Herrenhof mag ich sehr, und die Zuverlässigkeit und gute Organisation der Veranstaltung sind auch ein Grund, regelmäßig hierherzukommen“, meint sie. Ein echter Hingucker auf dem Außengelände sind die Thuilot’schen Welten: Bonsaibäume, zum Teil über zwei Generationen von japanischen Meistern herangezogen, pflanzt Ludger Thuilot in eigenhändig ausgehöhlte Brocken von Lavagestein. „Mit diesen schwebenden Miniaturgärten will ich die Natur wieder näher zu den Menschen heranholen, ihnen die Bäume näher bringen, sie in die Verantwortung für deren Pflege nehmen, und sie so in den Kreislauf der Natur einbinden“, erläutert der Künstler die Philosophie hinter seinen „Baumwerken“. Etwas skurril muten dagegen die von „JM Feuer Metallmanufaktur“ angebotenen Gartenfackeln an, die mit einer in Rapsöl getränkten Toilettenpapierrolle bis zu zwei Stunden gemütliches Licht spenden sollen. Die Besucher scheinen die Atmosphäre jedenfalls sehr zu genießen, kosten mal ein besonderes Olivenöl oder einen Brotaufstrich und kaufen auch fleißig ein, was ihnen gefällt. So deckt sich eine Herxheimerin , die ihre Mutter zu einem schönen Tag eingeladen hat, mit einer Auswahl vegetarischer und veganer Brotaufstriche ein. „Wir sind zum ersten Mal hier und genießen das Flair dieser besonderen Örtlichkeit sehr“, erzählen die beiden und halten es darüber hinaus für außergewöhnlich, dass auch bei den Ausstellern so eine gute Stimmung und Herzlichkeit vorherrscht. „Hier ist wirklich für jeden Geldbeutel was dabei, und wer nichts findet, dem ist dann halt nicht zu helfen“, sind sich Mutter und Tochter einig.

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