Neustadt Abheben eher unwahrscheinlich

Himmlisch: Alex J. Wood arbeitet vor allem in Bronze. Unser Foto zeigt seine Plastik „Celestial“.
Himmlisch: Alex J. Wood arbeitet vor allem in Bronze. Unser Foto zeigt seine Plastik »Celestial«.

«Neustadt.» „Die Vorbereitungen laufen auf vollen Touren, Material ist eingekauft, die ersten Künstler sind schon angereist“, sagt Ralph Gelbert, künstlerischer Leiter des vierten internationalen Künstlersymposiums, das am Montag in der Villa Böhm beginnt. Auch der Bildhauer Alex J. Wood aus London ist bereits in Deutschland angekommen, wollte sich gestern zunächst aber noch das Städel-Museum in Frankfurt anschauen.

„Es ist klasse zu sehen, wie sich die Villa langsam mit Leben füllt“, meint Gelbert und fügt hinzu, dass er selbst Lust hätte, als Teilnehmer mitzumachen und nicht nur die Organisation in Händen zu haben: „Ich bin sicher, dass das eine spannende Sache wird.“ Alex J. Wood kommt heute an seinem Domizil, einem ehemaligen Hambacher Weingut, in dem alle Symposiumsteilnehmer eine Woche lang untergebracht sind, an. Erst 1988 geboren, hat Wood bereits zahlreiche internationale Preise und Auszeichnungen erhalten und ist in vielen öffentlichen und privaten Sammlungen vertreten. Er sei bei einem Akademierundgang in London auf die Plastiken Woods gestoßen und habe direkt schmunzeln müssen, erzählt Gelbert. Die Arbeiten erinnerten ihn an den britischen Karikaturisten, Illustrator, Schriftsteller und Bühnenbildner William Heath Robinson, der durch seine komischen Zeichnungen von Maschinen, deren Kompliziertheit in keinem Verhältnis zu ihrem banalen Nutzen steht, bekannt wurde. Woods Sujet ist die Fliegerei, der er sich mit dem schweren Material Bronze annähert – seine Fluggeräte könnten sich mithin niemals in der Luft halten. Mal lässt er einen silberfarbenen Papierzeppelin in einen Bronzeturm krachen, mal einen bronzenen Heißluftballon definitiv nicht abheben, obwohl die Arbeit den Titel „Wir haben abgehoben“ trägt, und mal formt er eine Mondrakete, die derart verbaut aussieht, dass man ihr den Abschuss unbedingt ersparen möchte. „Wenn man weiß, wie viel Arbeit in Bronzeguss steckt, ist das Lächeln, das seine Skulpturen hervorrufen, umso breiter“, sagt Gelbert. Für aufwendige Bronzearbeiten ist die Woche in Neustadt aber natürlich zu kurz, deshalb werde sich Wood während des Symposiums Zeichnungen und bemalten Kleinplastiken widmen, erklärt der künstlerische Leiter weiter. Wie berichtet, führt Gelbert während der Werkwoche an drei Tagen interessierte Besucher selbst durch die Villa Böhm, am Donnerstag, 17. August, ist außerdem ein „Tag des offenen Ateliers“ geplant.

Ihre News direkt zur Hand
Greifen Sie auf all unsere Artikel direkt über unsere neue App zu.
Via WhatsApp aktuell bleiben
x