Ludwigshafen Formvollendet über das Parkett

Ludwigshafen. Wo dieser Tage eher die Narren Einzug gehalten haben, bewegten sich am Wochenende knapp 100 Tanzpaare formvollendet auf dem Tanzparkett. Der Tanzsportclub (TC) Ludwigshafen Rot-Gold hatte zum Tanzturnier in das Oppauer Bürgerhaus geladen. Selbst aus der Schweiz kamen Paare angereist.

Der erste Anlaufpunkt für die Tänzer ist das Turnierbüro. Dort sitzt Heinrich Theodor Hannen, nimmt die Startbücher entgegen, macht entsprechende Eintragungen, stempelt ab und vergibt die Startnummern an die Paare. Eine in Papierform, die er ins Startbuch legt, eine aus Stoff, die heften die Damen ihren Herren später dann in der Garderobe an den Rücken. In der Garderobe wird auch noch einmal der letzte Schliff an Make-up und die Frisur angelegt. Kamm und Haarspray gehören zur unbedingten Ausrüstung. Im Verlauf des Tages wechseln sich Eintanzen, Vortanzen und Siegerehrungen ab. Je nach Anzahl der angetretenen Tanzpaare innerhalb einer Klasse gibt es Vorrunden, Zwischen- und Endrunden. Immer wieder fordert Turnierleiterin Beate Dittrich-Hannen die fünf Wertungsrichter auf: „Suchen Sie sich ein gutes Plätzchen.“ Es gilt, die Übersicht zu behalten, um die Musikalität, die Taktfestigkeit, die Bewegung und die Darbietung sowie die Tanzhaltung zu beurteilen. Im Großen und Ganzen fällt die Bewertung einheitlich aus, es gibt aber auch mal Durchgänge, bei denen die Platzierung um vier Plätze variiert. Nicht nur die Wertungsrichter müssen den Überblick bewahren, sondern vor allem auch die Herren, die ja – zumindest beim Tanzen – für das Führen verantwortlich sind. Ab und zu kommen sich einige der Paare gefährlich nahe, da heißt es, souverän aus dem Geklüngel wieder herauszufinden. Gerade bei den schnellen Tänzen wie dem Wiener Walzer, hier sind gerade die Eckpunkte der Tanzfläche knifflig, und dem Quick Stepp muss aufgepasst werden. Bei dem scherzt Beate Dittrich-Hannen gerne mal: „Und jetzt 20 Minuten Quick Stepp!“ Da stutzen die Tänzer erst einmal und schmunzeln dann. Wenn es auch keine 20 Minuten sind, schweißtreibend ist er trotzdem. Und auch nach dem Tango wird so manches Handtuch und so mancher Fächer gezückt. Wer gerade nicht dran ist, zieht sich die Trainingsjacke über, um nicht auszukühlen. Wer fertig ist, gönnt sich ein Stück Kuchen oder ein Würstchen. Auf der Bühne stehen derweil die Laptops und Drucker nicht still, den ganzen Tag werden die Wertungen eingegeben und die Urkunden gedruckt.

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