Rheinpfalz Zu Hause im neuen Quartier

Schritt für Schritt soll auf dem Turley-Gelände ein urbanes Quartier zum Wohnen und Arbeiten entstehen.
Schritt für Schritt soll auf dem Turley-Gelände ein urbanes Quartier zum Wohnen und Arbeiten entstehen.

«Mannheim.» Auf dem Turley-Gelände in der Mannheimer Neckarstadt ist die Konversion weit fortgeschritten. Schon 2007 hat die amerikanische Armee das Areal geräumt, die Projektentwicklungsgesellschaft der Stadt erwarb es 2012 vom Bund. 250 Menschen haben dort schon ein neues Zuhause, 160 eine Arbeit gefunden. Irgendwann sollen hier insgesamt bis zu 1800 Männer, Frauen und Kinder wohnen.

Vor wenigen Tagen feierten Bewohner und Gäste ein Sommerfest auf „Turley“. Zwischen ehemaligen Kasernengebäuden, frischen Baugruben, Rohbauten und herausgeputzten Neubauten wurde in den Augen von Achim Judt, Geschäftsführer der städtischen MWSP-Projektentwicklungsgesellschaft, vor allem eines deutlich: „Es geht voran. Wir feiern gerade Halbzeit.“ Der Firmengruppe von Tom Bock gehören elf der 14 Gebäude auf dem 13 Hektar großen Gelände. Das Quartier funktioniere von Anfang an, sagt er. Als Hobby-Landwirt weiß er, worauf es ankommt: „Man muss von Anfang an alles richtig machen. Es gibt kein Viertel, dass mal schlecht war und dann gut wurde. Gute Quartiere waren immer gut und sind dann einfach nur gewachsen.“ Genau so – Schritt für Schritt – plant er die Entwicklung von „Turley“. „Wir entwickeln so schnell wie möglich, aber so langsam wie nötig. Zeit ist nicht der entscheidende Faktor. Schließlich bauen wir hier für die nächsten 150 Jahre.“ Nicht nur wegen solcher Aussagen ist Mannheims Oberbürgermeister Peter Kurz (SPD) davon überzeugt, in Bock den richtigen Investor für eines der ersten Konversionsgelände in Mannheim gefunden zu haben. „Es war der richtige Schritt, für ein gemischtes Quartier einen Ankerinvestor zu beauftragen, der ein nachhaltiges Konzept verfolgt. Schon in zehn, 15 Jahren werden wir hier eine gute Entwicklung beobachten können“, glaubt Kurz. Erste Auswirkungen zeigten sich schon beim Sommerfest auf dem ehemaligen Sportplatz der Kaserne, dem „grünen Herzen des Quartiers“, wie es Achim Judt bezeichnet. Allerdings wird auch dieses „grüne Herz“ sein Aussehen noch einmal verändern. Wo jetzt noch Rasen ist, wird eine große Baugrube ausgehoben. „Ich rechne damit, dass wir mit der Arbeit an der Tiefgarage noch im Spätherbst 2017 beginnen können“, sagt Judt. Schon etliche Mieter und Initiativen sind auf „Turley“ zu Hause. Die Ballettschule Movements beispielsweise. Leiterin Petra Klimes zog als eine der ersten vor zwei Jahren in ihr neues Domizil und war in ihrem Würfelbau so etwas, wie eine Signalgeberin für alle, die nach ihr kamen. „Wir haben aktuell schon etwa 250 Bewohner. Zum Abschluss werden hier etwa 1500 oder 1800 Menschen wohnen. Außerdem sind hier bereits 160 Arbeitsplätze entstanden“, berichtet Judt. Am Ende sollen auf Turley bis zu 400 Menschen arbeiten. Derzeit befinde man sich noch immer in der Pionierphase mit den üblichen Problemen bei einer Quartiersentwicklung, sagt er. Der Projektentwickler meint damit alle Unannehmlichkeiten, die eine Baustelle so mit sich bringt. „Aber ich gehe davon aus, dass wir in fünf Jahren die großen Bautätigkeiten beendet haben.“

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