Rhein-Pfalz Kreis Weniger Schüler werden betreut

«Fussgönheim.» Die Anzahl der Anmeldungen für die betreuende Grundschule in Fußgönheim ist bislang deutlich niedriger als im Vorjahr. Um die Elternbeiträge nicht erhöhen zu müssen, hat der Ortsgemeinderat beschlossen, dass die Kommune mehr bezahlt.

Das Angebot der betreuenden Grundschule ist vor allem für berufstätige Eltern gedacht. Melden sie ihre Söhne und Töchter dafür an, werden die Kinder auch außerhalb der Unterrichtszeiten betreut. Derzeit ist das von montags bis freitags von 7.25 bis 7.50 Uhr sowie von 12 bis 17 Uhr möglich. Die Betreuung bis 17 Uhr kostet Eltern 29 Euro je Woche, für die Betreuung bis 14 Uhr zahlen sie einen Beitrag von 22 Euro. Als die betreuende Grundschule zum Schuljahr 2016/2017 eingeführt wurde, wurden dafür 33 Kinder angemeldet. Für das kommende Schuljahr liegen aktuell 17 Anmeldungen vor. Laut Ortsbürgermeisterin Marie-Luise Klein (SPD) stand die Kommune daher vor der Wahl, zur Finanzierung dieses freiwilligen Angebots entweder die Elternbeiträge zu erhöhen oder ihren eigenen Anteil an den Kosten. „Wir schlagen letzteres vor“, sagte sie. Die Ratsfraktionen von CDU, FWG und SPD unterstützten den Vorschlag und bedauerten den sinkenden Bedarf. „Wir sollten mit noch höheren Beiträgen aber nicht einem weiteren Rückgang Vorschub leisten“, fand FWG-Fraktionschef Jochen Schubert. „Das ist genau meine Ansicht“, bekräftigte Klein. Die Ortsbürgermeisterin kritisierte zugleich den Wankelmut mancher Eltern. Genau diejenigen, die lautstark vor einem Jahr eine Betreuung schon ab 7 Uhr gefordert hätten, hätten das Angebot später nicht genutzt. Stattdessen habe sie zu hören bekommen: „Das ist mir jetzt doch zu teuer, die Oma macht’s.“ Das sei für die Gemeinde ärgerlich, die dafür Räumlichkeiten geschaffen und Personal bereitgestellt habe. In der Einwohnerfragestunde erkundigten sich Elternvertreter über die wiederholten Wasserschäden in einigen Klassenzimmern der Grundschule. Sie wollten wissen, wie die Kommune das Problem dauerhaft lösen möchte. Dazu erklärte Klein, das Problem sei Lochfraß, also die Korrosion von Metallen. Dieser beschäftige die Verantwortlichen schon seit vier Jahren. Trotz intensiver Suche sei die Ursache erst vor Kurzem festgestellt worden. Ausschlaggebend hierfür seien Hinweise der am Umbau beteiligten Fachfirmen gewesen. Um die Ursache zu beheben, müssten die Dächer der drei betroffenen Räume saniert werden. Das könne jedoch erst passieren, nachdem die aktuellen Bauarbeiten abgeschlossen sind, sprich, der Anbau komplett bezugsfertig ist. Einen Termin dafür gibt es noch nicht. Schubert ergänzte, im Haushalt seien für die Dachsanierungen bereits 150.000 Euro bereitgestellt. Zudem habe die Verwaltung den Rat stets über Schäden und Reparaturen auf dem Laufen gehalten.

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