Rheinpfalz Weiter Hilfe für Südosteuropäer

Die Neckarstadt-West zieht viele Menschen aus Südosteuropa an.
Die Neckarstadt-West zieht viele Menschen aus Südosteuropa an.

«Mannheim.» Die Hilfen für Menschen aus Bulgarien und Rumänien werden fortgeführt. Auch im nächsten Haushalt der Stadt Mannheim sollen 300.000 Euro bereitstehen. Die Mitglieder des Hauptausschusses haben sich in ihrer jüngsten Sitzung mit großer Mehrheit auf das von der Stadtverwaltung vorgeschlagene Vorgehen verständigt.

Offiziell gemeldet waren in Mannheim zum Jahresbeginn 9703 Migranten. Etwa 2500 bis 3000 Personen sind nach Einschätzung der Stadt armutsgefährdet. Etwas mehr als die Hälfte der Zuwanderer ist in der Neckarstadt-West, in der Innenstadt und im Jungbusch gemeldet. Kamen zu Beginn der Wanderungswelle im Jahr 2007 vor allem arbeitssuchende Männer, sind es seit geraumer Zeit offenbar ganze Familien mit Kindern, die eine bessere wirtschaftliche Zukunft in Deutschland suchen. Mannheim ist hier ein attraktives Ziel. „Eine Veränderung ist nicht in Sicht. Wir schlagen daher vor, die Programme fortzusetzen“, sagte Oberbürgermeister Peter Kurz (SPD) im Hauptausschuss. Die Stadt steht bei der Integration dieser Menschen vor einer Vielzahl unterschiedlicher Aufgaben (wir berichteten). Neben der Vermittlung in den Arbeitsmarkt geht es um die Aufnahme von Kindern und Jugendlichen in Kindergärten und Schulen, wo Förderprojekte zum Spracherwerb in Angriff genommen werden. Nach Angaben der Stadt wurden in diesem Schuljahr an 23 Schulen über 600 junge Migranten gefördert. Muttersprachlichen Beratern in den Bürgerdiensten sei der Zugang zu 3300 gemeldeten Rumänen und Bulgaren gelungen. Mitarbeiter des Ordnungsamts kontrollierten nach Angaben der Stadt die angegebenen Meldeadressen von 6000 Personen und trugen zur Klärung der Verhältnisse und Identifizierung von 145 sogenannten Problemimmobilien bei. So werden Häuser genannt, in denen Menschen aus Südosteuropa oft unter menschenunwürdigen Bedingungen wohnen. In der „Arbeitsgruppe Südosteuropa“ der Stadtverwaltung arbeiten viele verschiedene Fachbereiche zusammen. Um diese zu koordinieren, wurden 8,5 befristete Stellen geschaffen. Kosten für die Stadt: 550.000 Euro im Jahr. Die Mitglieder des Hauptausschusses lobten über Parteigrenzen hinweg die Anstrengungen der Verwaltung. Einig waren sich die Stadträte, dass das Land und der Bund der Stadt bei diesem Thema mehr helfen müssten als bisher.

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