Ludwigshafen Steinrucks „Aktionsplan Wohnen“

„Wenn wir jetzt nicht bei der Schaffung von bezahlbaren Wohnraum Tempo machen, fällt uns das Thema in fünf Jahren auf die Füße.“ So reagiert SPD-Oberbürgermeisterkandidatin Jutta Steinruck (54) auf die Kritik an ihrer Ankündigung, bei einem Wahlsieg am 24. September bis 2025 stadtweit 3000 neue Wohnungen zu schaffen.

„Die Zahlen sprechen eine eindeutige Sprache: In den letzten drei Jahren ist Ludwigshafen im Schnitt jedes Jahr um mehr als 1600 Einwohner gewachsen. Von 2006 bis 2015 wurden 2302 neue Wohnungen gebaut – davon waren aber lediglich drei Wohnungen im Bereich des sozialen Mietwohnungsbaus“, bilanziert Steinruck, die am 8. Juni ihr OB-Programm vorgestellt hat. „Wohnraum für alle Bürger zu schaffen, das ist eines meiner Hauptziele. Was dringend gebraucht wird, sind Wohnungen in allen Preissegmenten sowie Investitionen in Kinderbetreuung, Schulen und Infrastruktur.“ Um ihr Ziel zu erreichen, also „mindestens 3000 neue Wohnungen bis 2025“, will Steinruck einen „Aktionsplan Wohnen“ auflegen. Dabei sollen alle städtischen und privaten Flächen auf eine unmittelbar, mittel- oder langfristig mögliche Wohnbebauung hin sondiert werden. Neben der Weiterentwicklung von Flächen soll auch die Nachverdichtung, Ergänzung, Umstrukturierung und Umnutzung von Grundstücken zur Wohnbebauung überprüft werden. „Alleine durch den Abriss der Hochstraße und dem damit verbundenen Projekt ,City West’ entstehen 147.000 Quadratmeter Baufläche inmitten der Stadt. In Anbetracht der aktuell guten Förderbedingungen ist die Stadt gut beraten, vorhandene Baulücken in den einzelnen Stadtteilen zu nutzen und Investoren für die Umwandlung von brachliegenden Gewerbeflächen zu gewinnen“, so Steinruck. „Mit einer festen Quote für Sozialwohnungen bei Neubauten helfen wir jungen Familien und Alleinerziehenden, günstigen Mietraum zu finden.“ Steinruck zufolge lassen sich viele leerstehende Büros und Ladenlokale in Wohnraum umwandeln. „Ich will ein Baulückenprogramm initiieren, um möglichst kurzfristig eine Vielzahl neuer Wohnungen zu schaffen. Es sollen sämtliche unbebauten und mindergenutzten Grundstücke systematisch erfasst werden. Danach sollen die Eigentümer angeschrieben werden, um ihnen Hilfe und Beratung anzubieten.“ Die Junge Union und die CDU hatten Steinrucks Pläne als substanzlos kritisiert. Studien zeigten, dass in Ludwigshafen gerade keine Wohnungen im unteren Preissegment benötigt würden.

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