Ludwigshafen Springsteen darf nicht fehlen

John-Hiatt-Songs mag er auch: Thomas Heinen im Haus.
John-Hiatt-Songs mag er auch: Thomas Heinen im Haus.

Thomas Heinen war diesmal Gast der Bluessession im Kulturzentrum Das Haus. Der Gitarrist und Sänger war zuletzt als Mitspieler von Klaus „Major“ Heuser in Ludwigshafen. Jetzt übernahm er selbst die Rolle des Frontmanns. Sängerin der Elville Blues Band war Fatma Tazegül.

Weil die angestammte Sängerin Marion La Marché wegen anderer Verpflichtungen gebunden war, trat die Mannheimer Soulsängerin Fatma Tazegül an. Sie sang mit der Elville Blues Band die erste Runde der Session. Während „Sunny“ noch vertraut soulig wirkte, waren die folgenden Coverversionen originelle Variationen. Stevie Wonders „Superstitious“ erklang in einem langsamen, psychedelisch klingenden Groove. Fatma Tazegül erzählte dem Publikum, sie sei erst „spät“ Sängerin geworden. Auf einer Party hatte sie zufällig jemand mitsingen gehört. Man fragte, in welcher Band sie singe. Das war 1998 und die damals 21-Jährige hatte nie daran gedacht, auf einer Bühne zu singen. Sie nahm Gesangsunterricht, ein dreiviertel Jahr später las sie eine Anzeige und kam so zu Booty Jam, der Old School Funk Band aus Mannheim. Während Booty Jam eigene Stücke im Stil des 1970er-Funk macht, lernte die Sängerin bei Amokoma die Funk- und Soul-Klassiker kennen. Die Sängerin hatte sich 2006 bei der Popakademie beworben, aber eine Absage kassierte. Doch das bremste sie keineswegs. Gleich im nächsten Jahr war sie als Sängerin und Tänzerin im Musical „Max more than a lifetime“ von Richard Geppert dabei. Ihren Beruf als Einzelhandelskauffrau hängte sie nun an den Nagel. Thomas Heinen ist Fan von John Hiatt und Bruce Springsteen. Seinen Auftritt im Haus begann er mit Stücken von Hiatt, die er zur akustischen Gitarre sang. Mit gleich drei Songs erinnerte Heinen an den amerikanischen Singer/Songwriter. Beim letzten Stück wechselte er zur Telecaster und zeigte, dass er auf der E-Gitarre geschmackvolle Licks drauf hat. Der Musiker wurde 1968 in Köln geboren. Mit zehn Jahren begann er das Gitarrenspiel. Als er elf Jahre wurde, schenkte ihm sein Onkel seine komplette Plattensammlung. Und darin fanden sich Bruce Springsteen, Beatles, Jeff Beck, The Who, Bob Dylan und andere. Das war für den Jungen der entscheidende Impuls für seine musikalische Zukunft. Nach der Schule machte er erst eine Schreinerlehre und arbeitete in verschiedenen Betrieben. Mit 16 Jahren stieg er in eine Band ein und seither spielt er ständig in vielen Projekten. Eines davon ist Bosstime, eine Springsteen Tribute Band, die es seit 2003 gibt. Auch in Ludwigshafen ging es nicht ohne Springsteen. Wie das Original mit einer alten Telecaster bewaffnet, sang Heinen „Fire“ ganz alleine.

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