Rhein-Pfalz Kreis „Mehr als überfällig“

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Schifferstadt. „Wir haben das Geld und die Helfer. Wir fangen an. Ich bin richtig stolz und freue mich riesig, dass es jetzt losgeht.“ Mit diesen Worten hat Leiterin Tina Scharfenberger die rund 50 Eltern begrüßt, die sich am Dienstagabend in der Turnhalle der katholischen Kita St. Jakobus in Schifferstadt erläutern ließen, wie das marode Außengelände der Einrichtung neu, naturnah und altersgerecht gestaltet werden soll. Die lange geplanten Bauarbeiten sollen im Februar beginnen.

Das Vorhaben soll in zwei Abschnitten umgesetzt werden. Einerseits soll das Gelände während der Arbeiten zumindest teilweise nutzbar bleiben, andererseits möchten die Beteiligten – Erzieherinnen, Kita-Eltern und Kita-Förderverein – die Zeit zwischen den Bauphasen nutzen, um das nötige Geld auch für den zweiten Abschnitt zusammenzubekommen. Den ersten bezuschusst die Stadt Schifferstadt mit maximal 50.000 Euro. Mit einer professionell vorbereiteten Präsentation hätten Madeleine Liistro und Steffen Magin vom Projektteam die Mitglieder des Stadtrats und des Bauausschusses vom dringenden Handlungsbedarf überzeugt, sagte Bürgermeisterin Ilona Volk (Grüne). Zumal das von Erziehern, Eltern und Kindern mit dem Verein Naturspur erstellte Gesamtkonzept Hand und Fuß habe. „Das Außengelände ist mehr als überfällig“, bestätigte sie. Nach Angaben der Naturspur-Vorsitzenden Petra Moser und ihres Mitstreiters Chris Müller sollen vier große Bereiche entstehen: für Bewegung/Motorik, mit Rückzugsmöglichkeiten, für Rollenspiele und für Kreativität. Dabei soll vieles über Rundwege verbunden sein und Gelegenheit zum Erleben der Natur sowie zum Selbermachen geben. Ganz oben auf der Wunschliste: Klettergerüst, Rutsche und Schaukel. Der erste Bauabschnitt umfasst die Fläche zwischen dem hufeisenförmigen Kita-Gebäude und neben dem nördlichen Gebäudeflügel. Hier soll etwa anstelle des Sandkastens eine Kletterlandschaft mit Hütten, Podesten, Wackelbrücke und Rutschstange entstehen, die Angebote für unterschiedliche Altersgruppen bietet und von vielen Kindern gleichzeitig genutzt werden kann. Als Fallschutz wird feiner Kies dienen. Zudem ist ein Rutschhügel mit drei Tunnelröhren und mehreren Aufstiegen geplant. Als Sitzmöglichkeiten sind eingebuddelte Baumstämme geplant. Stämme und Sandsteine sollen die verschiedenen Zonen begrenzen, zum Beispiel die ebenfalls vorgesehene Vogelnestschaukel. Darüber hinaus soll das gesamte Außengelände mit einem höheren Zaun umgeben werden. Wer nimmt das statisch ab? Sind die Helfer versichert? Wie lange dauert die Umsetzung? Das wollten die Eltern wissen. Begleitet werden die Arbeiten von einem Naturspur-Team, abgenommen wird letztlich alles von den zuständigen Behörden. Es gilt die Ehrenamtsversicherung. Vorgesehen sind zwei Wochen Vorbereitung sowie fünf Arbeitseinsätze. Die Vorbereitung ist für 7. bis 11. Februar und 14. bis 17. Februar geplant. Anschließend beginnen die Arbeitseinsätze, jeweils donnerstags bis samstags. Arbeitsauftakt ist vom 23. bis 25. Februar. Dafür werden circa 30 Festmeter Holz angeliefert, das von der Rinde befreit werden muss. Für die Arbeiten organisiert Naturspur ein mobiles Bandsägewerk, auch die übrigen Werkzeuge besorgt der Verein. „Und wir weisen in alle Maschinen ein“, erklärte Chris Müller. Im zweiten Bauabschnitt sollen später einmal ein Wasser-Matsch-Spielplatz und ein Kleinkind-Bereich eingerichtet werden. Diese beiden Teile sollen am südlichen Kita-Flügel entstehen. Roman Sturm vom Pfarrgemeinderat berichtete, dass der Verwaltungsrat das Projekt abgesegnet hat. Bei einer Kita handle es sich um eine Bildungseinrichtung, in der Kindern Kernkompetenzen vermittelt werden sollen. „Sie sollen die Welt erforschen, mit der Natur vertraut werden, ihre Grenzen kennenlernen“, sagte er. Das Vorhaben ermögliche all dies.

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