Rhein-Pfalz Kreis Medaillenregen für Neuhofen

So sehen Sieger aus: Die Mitglieder der Reha-Sportgruppe haben nicht nur Medaillen abgeräumt, sondern auch Trier erkundet.
So sehen Sieger aus: Die Mitglieder der Reha-Sportgruppe haben nicht nur Medaillen abgeräumt, sondern auch Trier erkundet.

«Neuhofen/Trier.» „Das ist ja nicht mehr normal, was die da an Medaillen abgeräumt haben. Keiner ist leer ausgegangen!“ Annette Franzen ist die Begeisterung immer noch anzuhören. Sie und drei weitere Betreuer waren mit ihren Schützlingen, acht geistig beeinträchtigten Schwimmern der Reha-Sportgruppe des TuS Neuhofen, bei den Special-Olympics Landesspielen in Trier dabei.

1200 Sportler sind bei den Landesspielen in insgesamt 14 verschiedenen Sportarten unter dem Motto „Gemeinsam stark“ in Trier an den Start gegangen. Organisiert wurden die Wettkämpfe von Special Olympics Rheinland-Pfalz ganz nach den Regularien der Olympischen Spiele. Eine große Herausforderung für die Athleten und ihre Betreuer, berichtet Annette Franzen. Los ging es mit einem Fackellauf und der Eröffnungsfeier vor dem Dom, bei der das olympische Feuer entzündet wurde. Stargast war Guildo Horn. Die nächsten beiden Tage fanden die Wettkämpfe statt. Die Sportler starteten in zwei Altersgruppen: jünger als 30 Jahre und älter als 30 Jahre in den jeweiligen Disziplinen. Acht Schwimmer traten gegeneinander an und ermittelten jeweils unter sich die Gewinner der Gold, Silber und Bronze-Medaille. Exot in der Neuhofener Gruppe war der 16-jährige Tomas Hauck, der nicht schwamm, sondern Rad fuhr – ebenfalls sehr erfolgreich. Sehr aufregend für die Teilnehmer war, dass die Betreuer sie nicht ans Becken brachten, das haben Schüler des Organisationsteams übernommen. „Wir können nur vom Rand aus anfeuern“, sagt Franzen. Das sei schon ein ziemlicher Aufwand. Die Sportler bekommen zwar erklärt, was sie machen müssen, wie weit sie schwimmen sollen und worauf geachtet werden muss, aber die Situation ist einfach anders als zu Hause im gewohnten Schwimmbad. „Bei uns ist das Becken 25 Meter lang. Bei den Wettkämpfen in Trier ist die 25 Meter Strecke mit einer Schnur gekennzeichnet. Das ist eine Herausforderung für die Sportler.“ Es sei aber sehr gut organisiert, und DLRG Rettungsschwimmer seien ständig anwesend gewesen. Unmittelbar nach den Wettkämpfen fand die Siegerehrung statt. Sportler bekamen die Medaillen stilvoll auf einem roten Kissen überreicht. Ab Platz vier bekam jeder eine Schleife. „Das ist sehr bewegend. Wenn man seine Leute da auf den Treppchen sieht und ihre Freude und Begeisterung mitbekommt, dann weiß man, warum man das als Betreuer macht“, sagt Franzen. Traurig ist sie allerdings darüber, dass sich, wieder zurück in der Vorderpfalz, kaum einer für die Special Olympics interessiert. In der Reha-Sportgruppe des TuS-Neuhofen sei das allerdings anders. Hier trainieren Menschen mit geistiger Beeinträchtigung zusammen mit Personen, die orthopädische Probleme haben. „Wir leben Inklusion bei uns, da ist das selbstverständlich“, sagt Franzen. Seit mehr als 20 Jahren leitet sie eine Behindertensportgruppe, erst unter dem Dach der TG 04 Limburgerhof, seit 2009 dann als neugegründete Abteilung Rehasport des TuS Neuhofen. Ergebnisse Die Erfolge der Sportler im Einzelnen: Schwimmen: Ilona Schott (67): Bronze 25 Meter Freistil, 4. Platz 50 Meter Freistil; Sezai Sarimaden (30): 5. Platz 100 Meter Freistil, Gold 50 Meter Freistil; Cedric Sütterlin (22): Silber 50 Meter Freistil, 5. Platz 25 Meter Freistil; Martin Zehfuß (53): Silber 50 Meter Freistil, 4. Platz 100 Meter Freistil; Beatrice Maltry (20): Gold 25 und 50 Meter Freistil; Andre Noe (37): Gold 50 Meter Brust und 100 Meter Freistil; Andreas Hofmann (51): Silber 100 Meter Freistil, 4. Platz 200 Meter Freistil; Giovanna Zell (20): Gold 25 und 100 Meter Brust. Radfahren: Tomas Hauck (16): Bronze eins, zwei und fünf Kilometer Radfahren.

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