Ludwigshafen Mädchenfußball boomt

Die Schiller-Schule aus Mundenheim (in gelb) spielte gegen die Karl-Kreuter-Schule aus Oggersheim.
Die Schiller-Schule aus Mundenheim (in gelb) spielte gegen die Karl-Kreuter-Schule aus Oggersheim.

Mädchen spielen Fußball? Selbstverständlich! Seit zehn Jahren gehört das Mädchenfußballturnier der Ludwigshafener Grundschulen im Südwest-Stadion fest in den sportlichen Veranstaltungskalender. Bei optimalem Wetter und besten Rasenverhältnissen hat sich gestern die Mozartschule Rheingönheim im Finale gegen die Grundschule Pfingstweide durchgesetzt.

Zwölf Mannschaften, zwei weniger als noch im Vorjahr, waren bei der zehnten Turnierauflage am Start. Beinahe wären es noch weniger gewesen. „Es gab Schwierigkeiten mit dem Bustransfer. Deshalb kamen Mannschaften zu spät“, erklärte Sandra Staat, gemeinsam mit Jörg Streb Fachberater im Schulsport an den Ludwigshafener Grundschulen und damit Organisatorin. „Aber wir holen die Zeit wieder auf“, war sie zuversichtlich. So wurde einfach die Spielzeit von ursprünglich zehn auf neun Minuten verkürzt. Im Mittelpunkt standen gestern spannende Spiele. Fußball ist bei den Mädchen in Ludwigshafen sehr angesagt, seit das Projekt „Kicking Girls“ für Mädchenfußball der bundesweit tätigen Laureus-Stiftung 2014 einen Standort in Ludwigshafen eröffnet hat. Auch dort gehören regelmäßige Turniere zum festen Programm. Die Ludwigshafener Schulsport-Fachberater waren hier aber ihrer Zeit schon voraus, denn die Schulturniere für Mädchen gibt es schon seit zehn Jahren. Die Kooperation läuft gut, bekräftigte der Ludwigshafener Standortleiter Hannes Teetz. Das war auch deutlich sichtbar, weil viele Mannschaften mit den Trikots der Stiftung aufliefen. Und auch die Medaillen für alle Mitspielerinnen, kamen ebenfalls von der Stiftung. Die große Fußballbegeisterung der Grundschülerinnen stellte die Organisatoren aber auch vor Probleme: „Wir haben 16 Mädchen in der Fußball AG, und ich fand es unfair, dass ich nur zehn Spielerinnen zu diesem Turnier mitnehmen darf“, erklärte Joelle Oechsle, Sportbeauftragte an der Pfingstweide-Grundschule. Sie fand eine pragmatische Lösung: „Wir haben einfach zwei Mannschaften angemeldet.“ Mit ausdrücklicher Billigung der Organisatoren. „Dieser Weg steht allen offen.“ Und die Mädchen aus der Pfingstweide schlugen sich hervorragend. Die „zweite Mannschaft“ zog nach fünf Siegen als souveräner Gruppensieger ins Finale ein, unterlag dort der Rheingönheimer Mozartschule erst im Elfmeterschießen mit 2:4. Dritter wurde die Ernst-Reuter-Schule, ebenfalls im Elfmeterschießen vor der Karl-Kreuter-Schule. Noch wichtiger als Sieg, Medaillen und Pokale waren Fachberatern und Lehrkräften aber eines: „Alle Spielerinnen hatten Spaß“, so Streb. Und Joelle Oechsle schickte gleich eine kleine Drohung an die Konkurrenz im kommenden Jahr: „Die Begeisterung bei unseren Mädchen ist so groß, dass wir die Fußballklasse sogar auf 30 Spielerinnen ausweiten könnten.“ Damit würde die Pfingstweide 2018 drei Mannschaften melden.

Ihre News direkt zur Hand
Greifen Sie auf all unsere Artikel direkt über unsere neue App zu.
Via WhatsApp aktuell bleiben
x