Ludwigshafen Ludwigshafen: Protest gegen Umbenennung in Helmut-Kohl-Allee

Die Rhein-Allee in Ludwigshafen-Süd soll zur Helmut Kohl-Allee werden – zumindest wünscht sich das die Mehrheit im Stadtrat. Arc
Die Rhein-Allee in Ludwigshafen-Süd soll zur Helmut Kohl-Allee werden – zumindest wünscht sich das die Mehrheit im Stadtrat. Archivfoto: Kunz

In Ludwigshafen formiert sich Protest gegen die am Montagabend von SPD, CDU und FDP im Stadtrat beschlossene Umbenennung der Rheinallee in Helmut-Kohl-Allee.

"Ein Unding"

Unter anderem fühlen sich mehrere Mitglieder des Ortsbeirats der südlichen Innenstadt von der Entscheidung übergangen. Das Gremium hätte vorab über den Antrag der SPD/CDU-Koalition informiert werden sollen, kritisierten die Grünen. „Wir werden einfach vor vollendete Tatsachen gestellt. Das kann es nicht sein. Dass wir nicht gefragt werden, ist ein Unding“, schimpfte auch SPD-Politikerin Lorena Schmitt. Bei zwei Gegenstimmen der Grünen einigte sich der Ortsbeirat darauf, eine Übergangszeit zu fordern, in der die Straße beide Namen – Rheinallee und Helmut-Kohl-Allee – parallel tragen soll, um Anwohner, Anlieger und Geschäftsleute mit Blick auf Adressänderungen und entstehende Folgekosten zu entlasten.

Geschäftswelt läuft Sturm

Unterdessen läuft auch die an der Rheinallee ansässige Geschäftswelt Sturm gegen den Beschluss. Um die 200 Unterschriften wurden bereits gesammelt, die Oberbürgermeisterin Eva Lohse (61, CDU) in Form einer Petition übergeben werden sollen. Verbunden mit der Bitte, den Beschluss rückgängig zu machen. „Wir wurden nicht informiert, nicht gefragt und haben alles aus der RHEINPFALZ erfahren“, ärgert sich Unternehmerin etwa Birgit Stärk über das Verfahren. Sie leitet das Depot Lu an der Rheinallee – ein Gebäudekomplex, der Wohnen und Gewerbe unter einem Dach vereint. Allein dort haben sich 15 Betriebe niedergelassen. Mit der Umbenennung soll der im Juni verstorbene Altkanzler gewürdigt werden.

Lohse: Antrag "Aus der Mitte des Stadtrats"

Die Oberbürgermeisterin betonte am Donnerstag, der Antrag zur Umbenennung sei nicht von der Verwaltung, sondern „aus der Mitte des Stadtrats“ gestellt worden. In Absprache mit Stärk soll es nun im Depot Lu eine Anwohnerversammlung geben. Ein Termin steht noch nicht fest. „Ich nehme die Sorgen der Menschen ernst“, betonte Lohse.

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