Ludwigshafen Hitzeschlacht über mehrere Runden

Melat Kejeta (Zweite von links) gewann voriges Jahr den Stadtlauf in Ludwigshafen. Dieses Jahr gehört sie wieder zu den Favoriti
Melat Kejeta (Zweite von links) gewann voriges Jahr den Stadtlauf in Ludwigshafen. Dieses Jahr gehört sie wieder zu den Favoritinnen.

«Ludwigshafen.»Thomas Gerling grübelte dann doch etwas. Der Sportamtsleiter von Ludwigshafen macht sich Gedanken, warum dieses Jahr die Voranmeldungen so stark zurückgegangen sind. 1127 Sportler, davon 700 unter 18 Jahre, haben sich bislang für den 22. Ludwigshafener Stadtlauf am kommenden Samstag angemeldet. 2015 waren es 1839 und 2014 immerhin noch 1600. Der Rückgang hat mehrere Gründe, doch er lässt die Veranstalter – die Stadt und den Ludwigshafener Sportverband – nicht nervös werden. Denn zum einen ist der Stadtlauf immer noch der wohl attraktivste Citylauf in der Pfalz und zum anderen melden sich aus der Erfahrung heraus noch viele Läufer kurz vorher an. Das ist bis eine Stunde vor Start möglich. Dann wird jedoch eine Extra-Gebühr von zwei Euro fällig. Der große kurzfristige Ansturm könnte allerdings am Samstag ausbleiben. Denn die Hitze ist nicht gerade förderlich für schnelle Zeiten oder wetterfühlige Menschen. Doch das muss nicht sein. 2015 gab es sozusagen auch eine Hitzeschlacht und es nahmen fast 2000 Läufer teil. Die Organisatoren sind demnach gewappnet und vorbereitet. Sie werden wieder eine Läuferdusche aufstellen, Schwämme an die Läufer verteilen, mehrere Wasserbottiche aufbauen sowie im Vorfeld ein Informationsblatt mit den „vier Geboten für Volksläufe bei Hitze“ verteilen. Außerdem sind 150 ehrenamtliche Helfer im Einsatz. Den enormen Aufwand der Veranstalter wissen die Teilnehmer zu schätzen. Gerade die Top-Läufer äußern sich immer wieder lobend über die tolle Stimmung und die menschliche Atmosphäre vor und nach dem Lauf. Dieses Jahr ist jedoch das Teilnehmerfeld beim Globus-Elitelauf kleiner als üblich. 26 Top-Läufer aus sechs Nationen starten – darunter 15 Männer und elf Frauen. Es wären mehr gekommen, doch viele nationale und regionale Spitzenläufer sagten Wolfgang Köllner, dem Koordinator für den Elitelauf, ab. Entweder bereiten sie sich auf die deutschen Leichtathletik-Meisterschaften am 8. und 9. Juli in Erfurt vor oder der Lauf passt nicht in ihren Trainingsplan. Fabienne Amrhein aus Mannheim und Melina Tränkle aus Karlsruhe jedoch starten am Samstag. Immerhin sind beide derzeit die besten deutschen Halbmarathonläuferinnen. Amrhein siegte dieses Jahr in Wien und Mainz. In Mainz lief die 22 Jahre alte Amrhein eine persönliche Bestzeit von 1:13:11 Stunden. Allerdings wird das deutsche Top-Duo nicht um den Sieg laufen. Das werden die beiden Äthiopier Melat Kejetu und Mengistu Zelalem. Beide siegten im Vorjahr. „Sie sind aber nicht die Top-Favoriten“, sagt Köllner. Es sei ein offenes Rennen – mit illustren Namen. So ist Patrick Ereng wieder dabei – 2012 und 2013 Dritter in Ludwigshafen sowie 2016 Zweiter. Oder aber Wladislaw Pramau aus Weißrussland. Er nahm voriges Jahr an den Olympischen Sommerspielen in Rio de Janeiro teil. „Durch die Unterstützung des Elitelaufs möchten wir Ludwigshafen als Sportstadt bekannt machen“, sagt Dennis Jurke vom Sponsor Globus.

Wasserduschen werden für die Läufer aufgebaut.
Wasserduschen werden für die Läufer aufgebaut.
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