Ludwigshafen Gegen zu hohe Stickoxid-Belastung

In der Heinigstraße steht eine von drei Messstellen des Landesamts in der Stadt.
In der Heinigstraße steht eine von drei Messstellen des Landesamts in der Stadt.

Dass die Stickstoffdioxid-Werte in der zentralen Heinigstraße im Jahresmittel über dem EU-Grenzwert liegen, ist bekannt. Um die Belastung zu reduzieren, bemüht sich die Stadt nun in Absprache mit Land und Bund um Fördermittel.

Bei dem Ziel, die Stickoxid-Belastung zu reduzieren, geht es für die Stadt nicht nur um die Gesundheit ihrer Bewohner. Sollten die Werte nicht zurückgehen, drohen Ludwigshafen möglicherweise Fahrverbote und eine Klage der EU-Kommission. Hintergrund für Letzteres sind die von dieser vorgeschriebenen Grenzwerte. Im Jahresmittel dürfen beim Stickstoffdioxid-Ausstoß 40 Mikrogramm pro Kubikmeter nicht überschritten werden. An der Messstation des Landesamts für Umwelt in der Heinigstraße wurde dieser Wert um sechs Mikrogramm überschritten (wir berichteten mehrfach). Die Messstation steht dort in der Fahrbahnmitte. Das entspreche nicht der EU-Richtlinie, wie Baudezernent Klaus Dillinger (CDU) am Montag im Bau- und Grundstücksausschuss sagte. Deshalb soll die Technik noch in diesem Jahr umziehen. Wann genau, das stehe allerdings noch nicht fest, so Dillinger. Der Standort wird sich aber nur um wenige Meter verschieben – voraussichtlich an den Fahrbahnrand. Dillinger hat im Ausschuss ein „Ideengerüst“ vorgestellt, das er in die Gespräche mit Bund und Land mitnehmen möchte. Darunter der Vorschlag, die Busflotte der Rhein-Neckar-Verkehr-GmbH (RNV) vorgezogen auf Euro-6-Fahrzeuge umzustellen. Dem Umstieg auf Elektrobusse oder Wasserstoffantrieb erteilte Dillinger – zumindest für die nächsten drei Jahre – eine Absage. „Derzeit und in absehbarer Zeit existieren keine serienreifen Produkte“, sagte er. Auch beim stadteigenen Wirtschaftsbetrieb (WBL) sei es denkbar, einzelne Fahrzeuge auf emissionsarme Varianten umzustellen. Wie hoch die Fördermittel von Bund und Land sein werden, konnte der Baudezernent noch nicht sagen. Das sorgte für Kritik. Hans Mindl (SPD) bemängelte, dass es bei den Vorschlägen keine kurzfristigen, sondern nur auf drei Jahre angelegte Maßnahmen gebe.

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