Rheinpfalz Freudentänze wegen Förderung

Bunte Vielfalt: Sieben Einrichtungen der Freien Kunst- und Kulturszene in Mannheim wurden seit 2016 kontinuierlich gefördert, da
Bunte Vielfalt: Sieben Einrichtungen der Freien Kunst- und Kulturszene in Mannheim wurden seit 2016 kontinuierlich gefördert, darunter die Orientalische Musikakademie, hier bei einer Aufführung indischer Tänze.

«Mannheim.» Dank der vom Gemeinderat gebilligten Mittel hat die Freie Kunst- und Kultur-Szene in Mannheim deutlichen Rückenwind bekommen. Für Ausrufezeichen sorgen dabei gleich mehrere große Projekte: der Neubau der Kunsthalle, der Umbau eines Bunkers zum neuen Stadtarchiv „Marchivum“ sowie das neue Kreativwirtschaftszentrum Jungbusch mit der Galerie Port 25. Mannheims Kulturbürgermeister Michael Grötsch (CDU) sieht die Kunst- und Kulturlandschaft der Stadt damit für die kommenden Jahre gut aufgestellt.

Wie die Mittel in den Jahren 2015 und 2016 im Einzelnen verwendet wurden, findet sich im Bericht der Kulturförderung, der gestern vorgestellt worden ist. „Dieser informiert über die Vielfalt der Kulturförderung, nennt konkrete Zahlen und zeigt Entwicklungen und Trends auf“, zählte Grötsch auf. Das Heft ist damit auch ein fundiertes Nachschlagewerk für Kommunalpolitiker und interessierte Mannheimer Bürger. Gemäß dem Ziel, den Ruf der Stadt als Kunst- und Kulturmetropole weiter zu stärken, hatte der Gemeinderat in den vergangenen Jahren seine Kulturförderung auf rund 56 Millionen Euro aufgestockt. Sieben Einrichtungen der Freien Szene wie die Galerie Zeitraumexit, das Theater Felina-Areal oder auch die Orientalische Musikakademie wurden damit seit 2016 erstmals kontinuierlich gefördert. „Hinzu kommen die 2015/2016 angestoßenen Entwicklungen, die Mannheims Kulturleben nachhaltig und spürbar verändern werden“, sagt Grötsch. Vorneweg der Neubau der Kunsthalle, der noch im Dezember eröffnet werden soll. Oder der Umbau eines Weltkriegsbunkers zum „Marchivum“ und neuen Sitz des Stadtarchivs, Eröffnung Frühjahr 2018. „Das ist für mich ein Paradebeispiel für Stadtentwicklungspolitik. Das tut der Neckarstadt gut“, freut sich der Bürgermeister. Ein anderes Beispiel dieser Entwicklung ist die Galerie Port 25 im Jungbusch. Wie Kulturamtsleiterin Sabine Schirra sagte, sind dort seit der Eröffnung im Juli 2015 bei 16 Ausstellungen bereits insgesamt 22.000 Besucher gekommen. Ein weiteres großes Projekt, das noch in diesem Jahr Form annehmen soll, ist das EinTanzHaus. In der seit Jahren leerstehenden ehemaligen Trinitatiskirche in der Mannheimer Innenstadt soll eine Spielstätte für zeitgenössischen Tanz entstehen. In das denkmalgeschützte Gebäude hat die Evangelische Kirche kräftig investiert. „Der größte Brocken mit 56 Millionen Euro Gesamtetat ist aber das Nationaltheater“, sagte Grötsch. Rund 34 Millionen Euro jährlich betrage hier der Zuschuss der Stadt. Dafür habe das Theaterhaus auch einiges vorzuweisen, sei neben anderen Preisen 2015 von der Fachzeitschrift „Opernwelt“ als Opernhaus des Jahres ausgezeichnet worden, erinnerte der Bürgermeister. Zum Vergleich: Der gesamte Etat des Kulturamts für Festivals, Kultureinrichtungen und Projekte liegt bei rund zehn Millionen Euro. Wie der Kulturbürgermeister in seinem Ausblick deutlich machte, wird vor allem die Zukunft des Nationaltheaters spannend bleiben. So wird dort demnächst nahezu das gesamte Führungspersonal wechseln. Zugleich steht die Sanierung des denkmalgeschützten Theatergebäudes vor der Tür, die wohl 185 Millionen Euro teuer werden wird. Derzeit würden noch genauere Berechnungen vorgenommen, sagte Grötsch. „Die müssen wir erst abwarten, bevor wir weiterreden.“

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