Ludwigshafen Endlich Meister

Vor 30 Jahren spielte die SG Limburgerhof zuletzt in der A-Klasse Rhein-Mittelhaardt. Da war der Großteil der hier nach der letz
Vor 30 Jahren spielte die SG Limburgerhof zuletzt in der A-Klasse Rhein-Mittelhaardt. Da war der Großteil der hier nach der letzten Partie in Haßloch jubelnden Spieler noch gar nicht geboren.

«LIMBURGERHOF.» Zehn Jahre nach dem Aufstieg in die Fußball-B-Klasse Rhein-Mittelhaardt Ost ist die SG Limburgerhof endlich Meister geworden. Jahrelang spielte die SGL um den Aufstieg, jetzt gelang mit dem Titelgewinn der große Wurf. Die Rückkehr in die A-Klasse schaffte der Verein nach genau 30 Jahren.

Die meisten Spieler waren noch gar nicht geboren, als die Limburgerhofer zuletzt in der A-Klasse aufliefen. Zwischenzeitlich war der Klub bis in die C-Klasse abgestürzt. Doch in dieser Saison spielte die Mannschaft von Trainer Frank Drieß, der seit acht Jahren bei der SGL ist, sehr konstant, verlor nur dreimal und feierte den Titel. „Wir sind mit dem Bus zu unserem letzten Spiel nach Haßloch gefahren und haben es richtig krachen lassen“, berichtet der 41 Jahre alte Coach. Ein Punkt hätte genügt, doch die SGL machte früh alles klar, führte schon nach einer guten halben Stunde 3:0 und siegte 4:1. In Limburgerhof angekommen, wurden die Feierlichkeiten fortgesetzt. „Da, wo noch offen war, sind wir rein. Und als wir uns getrennt haben, wurde es schon wieder hell“, erzählt Drieß mit einem Schmunzeln. Eine Woche später habe der Verein sich nicht lumpen lassen und eine weitere Meisterfeier organisiert. „Wir waren so oft nahe dran, ich glaube, allein deswegen haben wir den Aufstieg verdient“, sagt der Übungsleiter, der die Mannschaft über Jahre aufgebaut hat und sich von Rückschlägen nicht beirren ließ. Das Team hat eine gute Altersstruktur, weil sowohl erfahrene Spieler als auch talentierte Nachwuchskräfte den Stamm bilden. „Die Mannschaft ist eingespielt, weil sie im Kern seit Langem in dieser Formation zusammenspielt und nur sukzessive frisches Blut zugeführt wurde“, nennt Drieß einen Grund für den Erfolg. Doch es gibt noch viele andere. Etwa der riesengroße Wille, mit dem in der Endphase Punktgewinne erzwungen wurden. „In der Rückserie haben wir in Dannstadt und bei Phönix Schifferstadt II jeweils mit einem Elfmeter in der Nachspielzeit zum 1:1 ausgeglichen“, erinnert sich der Trainer. Hussein Mammoud heißt der Mann mit Nerven wie Drahtseile. Aufgeben ist für die Schwarz-Weißen ein Fremdwort. „Hinzu kommt unsere Defensivstärke“, ergänzt Drieß. Limburgerhof hat die mit Abstand beste Abwehr (26 Gegentore), weil die Defensive selten ausgespielt wird und sehr kompakt agiert. „Wenn wir ein Gegentor bekommen, dann meist nach einem Ballverlust in der Vorwärtsbewegung oder nach einem Stellungsfehler“, verdeutlicht der Coach. Das Spiel nach vorne wird getragen von schnellen Flügelspielern und einer großen Flexibilität. Die SGL ist kaum auszurechnen. Unter den drei erfolgreichsten Schützen der Liga sucht man vergeblich einen des neuen Meisters. Aber mit dem vom ASV Speyer gekommenen Christian Maffenbeier (22 Tore) und Marcus Luzinski (21) gibt es ein brandgefährliches Angriffsduo. Auch Kapitän Mahmoud (13) und Kevin Zöller (12) kommen auf eine zweistellige Ausbeute. „97 Tore sind ein guter Wert, dennoch haben wir viele klare Möglichkeiten versiebt“, betont Drieß. Stark sind die Limburgerhofer auch bei eigenen Standardsituationen und im Kombinationsspiel, das der Trainer forciert. Nur lange Bälle zu schlagen, das wäre dem ehemaligen Verbandsligaspieler zu wenig. Dazu könne ohne Qualitätsverlust gewechselt werden. Nach der Winterpause ließ der Meister nichts mehr anbrennen. Von elf Spielen wurden acht gewonnen, es gab zwei Unentschieden und nur einen Ausrutscher. „Doch dieses 1:2 gegen Heiligenstein II hat uns nicht aus der Bahn geworfen. Eine Woche später haben wir bei 08 Mutterstadt II nach starker Vorstellung 2:0 gewonnen“, erinnert sich Drieß. Sein Meisterteam bleibt zusammen. Nur Verteidiger Carsten Rademacher will wegen Problemen mit Rücken und Knie aufhören. So ganz glaubt der Coach das nicht: „Ich denke, Carsten steht beim Trainingsstart auf dem Platz.“

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