Ludwigshafen Eine sichere Bank

Alice Balducci hat eine sehr gute Bilanz beim BASF TC Ludwigshafen.
Alice Balducci hat eine sehr gute Bilanz beim BASF TC Ludwigshafen.

«Ludwigshafen.» Alice Balducci hatte es bei einem Blick in die Aufstellung des Gegners geahnt: „Als ich gesehen habe, wer alles für Blasewitz spielt, habe ich gewusst, dass es heute eng wird“, verriet die 30 Jahre alte Italienerin. Denn obwohl sie nicht alle Spielerinnen aus Rumänien und Tschechien kannte, die da für den Aufsteiger aus Dresden aufliefen, wusste sie doch um die kämpferische Qualitäten der Sachsen. Die Tugenden der Gegnerinnen der Ludwigshafenerinnen sind bekannt. Auch die von Zuzana Zalabska, die Balducci auf dem Platz gegenüberstand. „Ich habe erst einmal drei Aufschlagsspiele gebraucht, um mich auf ihr Spiel einzustellen“, sagte Balducci, Nummer vier des BASF TC Ludwigshafen. Dabei wurde schnell klar, dass die Tschechin in den Ballwechseln schnell die Entscheidung gesucht hat. „Sie hat enorm viel Tempo gemacht“, lobte Balducci, die in ihrem dritten Jahr beim BASF TC aber über die entsprechenden Mittel zur Gegenwehr verfügte. „Ich habe das Tempo variiert und sie damit aus dem Rhythmus gebracht“, offenbarte Balducci ihre Taktik. Auch als sie im ersten Durchgang mit einem Break ins Hintertreffen geriet, ließ sie sich nicht aus der Ruhe bringen. Sie entschied den Durchgang mit einem 7:3 im Tiebreak letztlich relativ deutlich für sich und ließ in der Konzentration auch nicht nach, als sie im zweiten Durchgang bereits mit 4:1 vorne lag. „Ich habe gewusst, dass sie bis zum Ende kämpft und war darauf vorbereitet“, freute sich Balducci. Immerhin spielt die aktuelle Nummer 543 der Weltrangliste, die mittlerweile bei Federico Placidilli in Genua trainiert, aktuell selbst keine leichte Saison. Zuvor hatte sie in Ancona trainiert. Mittlerweile ist sie umgezogen, weil sie in Italien in einer neuen Mannschaft spielt. „Gerade als ich Gas geben wollte, habe ich mich verletzt“, schildert sie ihr Schicksal. Ein Zehenbruch im Februar zwang sie zu einer zweimonatigen Pause. „Ich konnte wirklich nicht viel machen, weil ich keine Schuhe anziehen konnte.“ Erst seit April steht sie wieder auf dem Platz und steigerte sich seither kontinuierlich, gewann unter anderem an der Seite von Partnerin Giorgia Malchetti ein Doppelturnier der ITF-Serie. Nun hofft Balducci auf weitere Turniersiege in diesem Jahr. „Jetzt habe ich erst einmal meine Einsätze in Ludwigshafen und dann will ich weitere 15.000 und 25.000-Dollarturniere spielen“, kündigte die erfahrenste Spielerin im Ludwigshafener Kader an. Als mittlerweile erfahrenste und eine der dienstältesten Spielerinnen im Kader der Ludwigshafener ließ sie im Anschluss auch im Doppel nichts anbrennen, siegte an der Seite der Belgierin Ysaline Bonaventura sicher mit 6:3, 6:0. Damit baute Balducci, die gestern eine von drei Ausländerinnen im Team war, ihre Erfolgsbilanz aus dem Vorjahr weiter aus. Vorige Medenrunde blieb sie bei ihren beiden Einzeln ohne Niederlage. Einen nicht ganz so guten Tag erwischte Julia Wachaczyk, die an Punkt zwei ihre dritte Niederlage im dritten Einsatz hinnehmen musste – einzige Einzelniederlage des BASF TC an diesem Tag– und an der Seite von Alla Kudryavtseva im Spitzendoppel auch am zweiten Punkt der Gäste Anteil hatte. Entsprechend angefressen war die 23-Jährige.

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