Rheinpfalz Die Säulen des Multiplex stehen

Besuch auf der Kino-Baustelle (von links): Martin Mrozek, Architektengruppe Numerobis, Uwe Herrmann vom Generalunternehmer Traub
Besuch auf der Kino-Baustelle (von links): Martin Mrozek, Architektengruppe Numerobis, Uwe Herrmann vom Generalunternehmer Traub und Frank Noreiks als Vertreter des Bauherrn, den Filmtheaterbetrieben Spickert aus Mannheim.

«Neustadt/Mannheim.» Die Betonsäulen sind auch von der Autobahn 65 aus zu sehen. Rund 13 Meter hoch ragen sie im Quartier Hornbach in den Himmel. Direkt neben Decathlon – dort, wo Ende des Jahres der erste Blockbuster auf die Kinoleinwand projiziert werden soll. Auf der Großbaustelle für das Multiplex-Kino der Filmtheaterbetriebe Spickert Mannheim herrscht reges Treiben, das schöne Wetter kommt den Rohbauarbeiten zugute. Gewitterwolken hätten sich bislang direkt über der Baustelle geteilt und sie verschont, meint Bauleiter Martin Mrozek und lacht. Etwa zweimal die Woche ist Mrozek derzeit vor Ort. Als Mitarbeiter der federführenden Architektengruppe Numerobis (Schwetzingen) führt er die Aufsicht. Die hohen Betonsäulen gehören zum Kinosaal drei, dem größten von insgesamt zehn Häusern, wie die Säle in der Fachsprache heißen. 300 Plätze soll dieses Premiumhaus fassen, mit neuester Surround-Sound-Technik und Elektrositzen ausgestattet sein, die ein 4-D-Gefühl erzeugen. Doch noch ist es nicht soweit. Einzelne Betonfertigteile werden in diesen Tagen geliefert und montiert, was allerdings vergleichsweise schnell gehen wird. Bereits jetzt zu erkennen: Wo der separate Gastronomiebereich liegt, wo der Eingang, wo die Säle stehen werden. Im September soll Richtfest gefeiert werden, der Innenausbau eventuell schon kurz zuvor beginnen. Das wird viel mehr Zeit kosten, weiß auch Frank Noreiks, Leiter für Marketing und Vertrieb bei Spickert. Vom eingezeichneten Kreisel in der Louis-Escande-Straße aus ist gut zu erkennen, wie die Besucher künftig auf das Kinogelände geleitet werden. Parkplätze sollen zu Decathlon hin liegen sowie auf der Fläche links vom Kino, wo derzeit noch große Lastwagen parken und Baucontainer aufgestellt sind. Direkt davor ragen grüne Röhren aus der Erde, die später einmal der Gastronomie dienen werden. Sie soll auf 780 Quadratmetern Platz finden, mit dem Kino zwar räumlich und logistisch verbunden werden können, aber getrennt von dessen Betrieb laufen. Spickert sei mit vier möglichen Pächtern im Gespräch, darunter einer aus der Region Neustadt, informiert Noreiks. Spickert werde mit Ausnahme der Küche alles zur Verfügung stellen. Noreiks geht davon aus, dass der künftige Betreiber einen Mitarbeiterstab von mindestens 30 Beschäftigten haben muss. „Das Kino, und damit auch die Gastronomie, sind jeden Tag im Jahr geöffnet“ – und mit Blick auf mögliche Kundschaft aus den Betrieben in der Nachbarschaft sei es sicherlich wichtig, schon um die Mittagszeit ein gutes Angebot zu machen. Zum Vergleich: Mit 1250 Plätzen wird das neue Neustadter Kino etwa dreimal so groß sein wie das Vergleichsmodell in Landau – und dort, so ist die allgemeine Erfahrung, brummt die Gastronomie nahezu immerzu. Eine Firma aus dem Erzgebirge wird den Innenausbau der Kinosäle übernehmen, Kinotechnik-Spezialisten aus Darmstadt und Bad Mergentheim sollen bei der Technik zum Einsatz kommen. Läuft alles nach Plan, will Spickert spätestens mit dem nächsten neuen „Star Wars“-Film Ende dieses Jahres eröffnen. Allerdings sind Noreiks zufolge schon früher Aktionen geplant, sozusagen Schnupperangebote, um das Multiplex-Kino kennenzulernen. Voraussichtlich ab September, nachdem Richtfest gefeiert wurde, kann er sich Veranstaltungen wie eine Party nach Feierabend oder eine Hausführung mit anschließender Kinderbetreuung vorstellen – gern auch in Kooperation mit umliegenden Firmen wie dem Sportstudio Pfitzenmeier.

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