Ludwigshafen Desolate Friesenheimer

Da deutete sich das Debakel noch nicht an: Friesenheims Jan Bußer erzielt gegen Zweibrückens Torwart Julien Santarini das Tor zu
Da deutete sich das Debakel noch nicht an: Friesenheims Jan Bußer erzielt gegen Zweibrückens Torwart Julien Santarini das Tor zum 4:7.

«Ludwigshafen.» Mit der bislang schwächsten Darbietung vor eigenem Publikum hat die TSG Friesenheim II im Oberligaduell gegen den SV 64 Zweibrücken mit 20:43 (9:19) verloren. Die Entscheidung war bereits im ersten Durchgang gefallen.

TSG-Trainer Uli Spettmann war bedient: „Heute haben wir wirklich alles falsch gemacht“, fasste er die Leistung seiner Mannschaft kurz und knapp zusammen. Ohne Einstellung in der Abwehr – die Friesenheimer kassierten im gesamten Spiel keine Zeitstrafe – und ohne Konsequenz im Angriff wurde die TSG zum Spielball für eine Zweibrücker Mannschaft, die über 60 Minuten aufs Tempo drückte. „Wir haben nicht wie ein Abstiegskandidat gespielt, sondern wie eine Mannschaft, die bereits zwei Klassen tiefer als der Gegner spielt“, haderte Coach Spettmann. Das Dilemma der Friesenheimer lässt sich mit zwei Zahlen erklären: 20 Mal führte der TSG-Abschluss nicht zum Torerfolg, dafür mussten die Friesenheimer 16 Gegenstöße hinnehmen, von denen Leon Hoblaj im Tor fünf entschärfen konnte. Der Torhüter war schuldlos an der deutlichen Schlappe, die seinem Trainer gewaltig die Laune verhagelte. Spettmanns Zweibrücker Trainerkollege Stefan Bullacher war bestens gelaunt, konnte in seinem Kader munter durchwechseln, gab dem A-Jugendlichen Philipp Baus ebenso Einsatzzeit wie Giona Dobrani, die es mit fünf beziehungsweise zwei Treffern dankten. Gegenwehr gab es da längst keine mehr. Die reichte nur für maximal acht Minuten und den 3:3-Ausgleichstreffer von Joshua Brahm. Ansonsten ergaben sich die Gastgeber hilflos dem Tempo und Angriffswirbel. „Wir waren ein wenig unter Zugzwang“, kommentierte Zweibrückens Teamkapitän Benjamin Zellmer. Der SV 64 wollte dem per Fanbus mitgereisten Anhang erstmals in dieser Runde eine gelungene Vorstellung zeigen. „Bei den Auswärtsspielen hatte das bis jetzt nicht geklappt“, sagte Zellmer, der als Kopf der 3-2-1-Abwehr einen großen Anteil am ungefährdeten Erfolg hatte. Auf der Gegenseite gab es diesen Leistungsträger nicht. Timm Seifried bemühte sich zwar um Ordnung in den Angriffszügen, war dabei aber oft genug auf sich alleine gestellt. Die Rückraumabschlüsse von Brahm waren größtenteils harmlos, und in der Abwehr fehlte in jeder Formation komplett der Zugriff. So blieb Nils Eckhardt der einzige Friesenheimer Lichtblick. Bereits nach 48 Sekunden humpelte er vom Feld, denn er hatte sich bei einer Abwehraktion das Knie verdreht. „Aber es war wohl hauptsächlich der Schreck“, erklärte Eckhardt. In den beiden vergangenen Spielzeiten wurde er wegen einer Knieverletzung kaum eingesetzt. Gegen Zweibrücken kehrte er in der zweiten Halbzeit zurück und erzielte drei Treffer. Ansonsten war es ein gebrauchter Tag für Friesenheim. So spielten sie TSG Friesenheim II: Hoblaj, Distl (nicht eingesetzt) – Räuber (1), Seifried (5), Brahm (2) – Fassunge (1), Bußer (4/1) – Hannes (1) – Eckhardt (3), Jäger (2), Knobel, Rogawski (1) Spielfilm: 3:3 (8.), 5:10 (18.), 9:19 Hz., 13:28 (44.), 14:34 (49.), 20:43 Ende – Zeitstrafen: 0:3 - Siebenmeter: 2/1 – 2/2 – Beste Spieler: Hoblaj – Zellmer – Zuschauer: 50 – Schiedsrichter: Kijowsky/Strüder (Bodenheim).

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