Ludwigshafen Das müssen Sie zum Digital-Gipfel wissen
Die elfte Auflage des Digital-Gipfels findet am 12. und 13. Juni in der Metropolregion Rhein-Neckar statt. Die Kanzlerin sowie viele Bundes- und Landespolitiker werden erwartet.
Wozu gibt es den Digitalgipfel?
Der Digital-Gipfel ist ein Kongress, der bereits seit 2006 jährlich vom Bundeswirtschaftsministerium ausgerichtet wird. Damals hieß die Veranstaltung noch „Nationaler IT-Gipfel“. In diesem Jahr findet er erstmals unter der Bezeichnung „Digital-Gipfel“ statt. Der damalige Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) begründete im vergangenen Jahr die Namensänderung damit, dass Digitalisierung mehr sei als nur IT (Informationstechnik). Ziel des Gipfels ist es, Deutschland als IT-Standort zu stärken und die Auswirkungen und Möglichkeiten der Digitalisierung zu diskutieren.
Wer nimmt am Gipfel teil?
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und mehrere Bundesminister kommen in den Ludwigshafener Pfalzbau. Erwartet werden am 13. Juni unter anderem Innenminister Thomas de Maizière (CDU), Gesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU), Verkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU), Wirtschaftsministerin Brigitte Zypries (SPD) und Bildungsministerin Johanna Wanka (CDU). Am Vortag werden die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) sowie die Vize-Ministerpräsidenten von Hessen und Baden-Württemberg, Tarek Al-Wazir (Grüne) und Thomas Strobel (CDU) den Auftakt bestreiten und über den Einsatz digitaler Technologien bei der länderübergreifenden Zusammenarbeit diskutieren. Neben den Vertretern aus der Politik nehmen mehr als 1000 Fachleute aus Wissenschaft, Forschung, Wirtschaft und Kultur am Digitalgipfel teil. Die Polizei in Ludwigshafen wird mit 200 Einsatzkräften für die Sicherheit sorgen.
Kann ich auch teilnehmen?
Die Veranstaltungen sind bereits komplett ausgebucht. Interessierte können jedoch am 13. Juni die Veranstaltung im Live-Stream auf der Seite des Bundeswirtschaftsministeriums anschauen. Die RHEINPFALZ wird von ausgewählten Vorträgen auf Facebook live berichten.
Worum geht es konkret?
Das Thema des Digitalgipfels lautet „Vernetzt besser leben“. Diese Themen stehen im Mittelpunkt:
- Digitale Gesundheit
- Die Metropolregion als Modellregion für intelligente Vernetzung
- Digitale Transformation der Wirtschaft und Verwaltung
Die Gipfelteilnehmer werden vor allem darüber diskutieren, wie die intelligente Vernetzung der Industrie und wichtiger Infrastrukturbereiche vorangebracht werden kann. Es werden unter anderem Beispiele aus der Metropolregion vorgestellt. Die Digitalisierung des Gesundheitswesens ist ein Hauptthema in diesem Jahr. Hier geht es beispielsweise um das E-Health-Gesetz, das verbindliche Fristen für die Einführung einer elektronischen Gesundheitsakte festlegt. Zudem soll das Gesetz es ermöglichen, dass telemedizinische Leistungen abgerechnet werden können und Labore gefördert werden, in denen neue Digitaltechnik und eHealth-Anwendungen erprobt werden können. Ein weiterer Schwerpunkt bei der elften Auflage des Digital-Gipfels liegt beim Thema Bildung. Bundesbildungsministerin Johanna Wanka und ihre rheinland-pfälzische Ressortkollegin Stefanie Hubig (SPD) werden am 12. Juni das Leininger-Gymnasium in Grünstadt besuchen und sich darüber informieren, wie digital in einer Schule gearbeitet werden kann. Das vollständige Programm mit allen Vorträgen und Diskussionsrunden gibt es hier.
Warum ist Kaiserslautern auch vertreten?
Auf dem Digital-Gipfel präsentieren sich die fünf Finalisten des Wettbewerbs „Digitale Stadt“ vom Digitalverband Bitkom und den Deutschen Städte- und Gemeindebund. Neben Darmstadt, Heidelberg, Paderborn und Wolfsburg ist auch Kaiserslauterns Oberbürgermeister Klaus Weichel im Pfalzbau dabei und stellt seine Stadt in einer Kurzpräsentation vor.
Welche Themen haben frühere Gipfel behandelt und was ist dabei herausgekommen?
Bis zum vergangenen Jahr fand der Digitalgipfel unter dem Namen „Nationaler IT-Gipfel“ statt. Im vergangenen Jahr war Saarbrücken Gastgeber. Das Motto lautete: „Lernen und Handeln in der Digitalen Welt“. Gestartet ist die Veranstaltungsreihe am 12. Dezember 2006 am Hasso-Plattner-Institut in Potsdam. Vor damals lediglich 220 Vertretern aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft wurde ein Zwölf-Punkte-Plan, die sogenannte Potsdamer Erklärung, vorgestellt. Damit sollte die IT-Branche in Deutschland gestärkt werden. Zudem verpflichtete sich die Bundesregierung, einzelne elektronische Verwaltungsleistungen voranzutreiben, beispielsweise den elektronischen Personalausweis und digitale Bürgerportale. Weitere Schwerpunkte anderer Gipfel waren die Knappheit an IT-Fachkräften (2007 in Hannover), der Blick in andere Länder (2010 in Dresden) oder Cybersicherheit und digitale Mobilität (2011 in München).
