Ludwigshafen Bundesliga-Aufstieg könnte für Friesenheimer Eulen teuer werden

2350 Zuschauer passen in die Eberthalle, wenn eine zusätzliche Stehtribüne aufgestellt wird. 2250 Plätze schreibt die Bundesliga
2350 Zuschauer passen in die Eberthalle, wenn eine zusätzliche Stehtribüne aufgestellt wird. 2250 Plätze schreibt die Bundesliga vor. Zumindest diesen Punkt erfüllt die Ludwigshafener Spielstätte. Im Bild: TSG-Ass Gunnar Dietrich in der 24:27 verlorenen Partie gegen Leutershausen.

Die Friesenheimer Handballer sind weiter im Rennen um den Aufstieg in die Bundesliga. Nächste Saison wird der Pay-TV-Sender Sky mit ARD und ZDF die Partien übertragen. Aktuell erfüllt die Eberthalle nicht die Anforderungen. Es müsste kräftig investiert werden.

Sportlich läuft es bei den „Eulen“ derzeit gut – trotz der überraschenden Derby-Niederlage. Der Sprung in die Bundesliga ist noch machbar. Es wäre der dritte Aufstieg nach 2010 und 2014. Allerdings könnte der neuerliche Aufstieg die Stadt und den Verein teuer zu stehen kommen. Denn ab der nächsten Saison wird der Privatkanal Sky zusammen mit den öffentlich-rechtlichen Sendern die Begegnungen der höchsten deutschen Spielklasse übertragen. Für sechs Jahre hat Sky die Rechte erworben. Der Pay-TV-Sender will damit angeblich neue Maßstäbe setzen und „den Handball auf seinem Weg zur klaren Positionierung als Ballsportart Nummer zwei in Deutschland unterstützen“. So schrieb es der Sender aus München in einer Presseerklärung im vorigen November. Dafür sollten die 306 Handball-Spiele pro Saison in besserer Qualität übertragen werden – und es werden neue Anforderungen an die Vereine und ihre Spielstätten gerichtet. Vor einigen Tagen gab es deshalb in Unterföhring ein Treffen mit allen Handball-Bundesligisten sowie den führenden fünf Teams der Zweiten Liga. Denn Sky hat den Vereinen in einem internen Papier, das der RHEINPFALZ vorliegt, konkret aufgelistet, welche Standards künftig für eine Übertragung in den Hallen erfüllt werden müssen: Bislang sind diese Voraussetzungen in der Eberthalle nicht gegeben. „Uns sind diese Punkte bekannt“, sagt Michael Cordier, Chef der Ludwigshafener Kongress- und Marketinggesellschaft (Lukom). „Wir wollen und müssen uns mit diesem Thema auseinandersetzen“, betont er. Die Lukom betreibt die über 50 Jahre alte Halle. Am 9. Juni trifft sich der Aufsichtsrat. Dann soll über das Thema gesprochen werden. „Wir haben mit dem Aufsichtsrat bereits über die Kosten geredet. Wir gehen da nicht blauäugig ran“, versichert Cordier. Zumindest ist das Geld für einen neuen Hallenboden schon im Lukom-Haushalt eingestellt. Cordier rechnet mit Kosten von 100.000 bis 150.000 Euro. TSG-Geschäftsführer Marcus Endlich liebäugelt hingegen damit, das derzeitige Parkett einfach blau lackieren zu lassen. „Das würde uns viel günstiger kommen“, sagt er. Denn: Cordier hat durchblicken lassen, dass die Lukom die Kosten nicht alleine stemmen wird. Die TSG Friesenheim hat zwar signalisiert, dass der Verein bereit ist, sich an den Kosten zu beteiligen – aber nur im Rahmen des Etats. Fakt ist: Der TSG und der Lukom bliebe im Falle eines Aufstiegs keine andere Alternative, als zu investieren. Ein anderer Spielort ist nicht in Sicht. „Wir haben keine Ausweichhalle“, bekräftigt Endlich. Die SAP-Arena ist zu teuer. Nach RHEINPFALZ-Informationen beträgt die Hallenmiete in Mannheim pro Spiel 35.000 Euro. TSG-Ligakonkurrent TV Hüttenberg hat ein ähnliches Problem. Er verfügt über keine bundesligataugliche Halle und würde im Falle eines Aufstiegs nach Heuchelheim ausweichen. Die Rittal-Arena in Wetzlar zu mieten, wäre viel zu teuer. „Die TSG ist ein wichtiger Partner für die Stadt, denn sie kann am Ende zu einem positiven Image beitragen. Deshalb müssen wir es hinkriegen, und wir werden es auch hinkriegen“, ist Cordier zuversichtlich – ohne die neuen Spielzeiten zu kennen. Künftig sollen Bundesliga-Partien nämlich donnerstags (19 Uhr) und sonntags (12.30 sowie 15 Uhr) ausgetragen werden. „Es ist eine Riesenchance für die Stadt und die Lukom, die Eberthalle gut zu vermarkten, sollten wir Bundesliga spielen. Denn dann werden die Spiele im Fernsehen zu sehen sein“, sagt Endlich. Er sagt aber auch: „Falls die Stadt und die Lukom nicht mitspielen, bekommen wir ein Problem.“ Einwurf

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