Ludwigshafen Aufholjagd kostet zu viel Kraft

«LUDWIGSHAFEN.» Mit 20:25 (6:12) hat die TSG Friesenheim II in der Handball-Oberliga gegen die HSG Kastellaun/Simmern verloren. Eine unnötige Niederlage für die Gastgeber. Nach einem starken Start stellten die Jungeulen bis zur Pause das Torewerfen fast völlig ein. Da half auch eine überragende zweite Spielhälfte nicht mehr.

TSG-Trainer Andreas Reckenthäler war bedient: „Wir hatten uns für dieses Spiel so viel ausgerechnet…“ Ihm fehlten nach der desolaten Leistung seiner Mannschaft in Durchgang eins die Worte. Dabei hatte der Abend aus Sicht der Friesenheimer hervorragend begonnen, denn die Gastgeber führten zunächst gegen behäbige Gäste aus dem Hunsrück. Herzerfrischend und konsequent waren die ersten fünf Spielminuten, aber nach zwei vergebenen Siebenmetern und vier verpatzten Gegenstößen in Serie stand es statt 7:3 plötzlich 5:6. Die jungen Friesenheimer verloren völlig den Faden. „Unsere Stammformation hat überhaupt nicht funktioniert“, schimpfte Reckenthäler und hob die A-Jugend-Leihgaben Nils Nasgowitz und Bastian Wilbrandt hervor, mit denen wieder ein wenig mehr Ordnung ins TSG-Spiel kam. Aber nicht mehr Treffer. Erst Aaron Schleidweiler beendete die Torflaute der Gastgeber, musste sein 6:10 fünf Minuten vor de Pause aber teuer bezahlen. Er bekam beim Wurf einen so starken Gesichtstreffer, dass er später ins Krankenhaus abtransportiert werden musste. Gegenspieler Bastian Wendling erhielt lediglich eine Zeitstrafe, musste erst zehn Minuten vor Schluss vom Feld, als er zwei weitere Wirkungstreffer gesetzt hatte. Immerhin: Die Jungeulen gaben nicht auf. Obwohl zahlreiche Zuschauer die Halle schon zur Pause verlassen hatten, drehte die TSG noch einmal auf und damit beinahe noch das Spiel. Und das, obwohl die Lage nach dem 8:17 (38.) aussichtslos schien. Eine 4:1- und eine 8:2-Serie später hatten Reckenthälers Jungs die Halle aufgeweckt. Jan Bußer glich zum 19:19 aus, da standen die verbliebenen 70 Fans beinahe Kopf. Es war zugleich aber der letzte Höhepunkt aus Sicht der TSG. „Diese Aufholjagd hat unheimlich viel Kraft gekostet“, bedauerte Reckenthäler. „Wir waren einfach platt.“ So zogen die sichtlich beeindruckten Gäste in den letzten fünf Minuten wieder zum deutlich zu hohen Auswärtssieg davon. „Jetzt müssen wir unter der Woche eben wieder aufstehen und fleißig trainieren, damit es vielleicht nächste Woche mit dem ersten Saisonsieg klappt.“ So spielten sie TSG Friesenheim II: Kunz, Hoppe (ab 31.) – Schleidweiler (1), Wilbrandt (3), Nasgowitz (3) – Thilmann, Schulte (2) – Hannes (3) – Bolomsky, Seifried, Bußer (4/1), Rogawski, Naas (2), Happersberger (2) Spielfilm: 5:2 (6.), 5:10 (23.), 6:12 Hz., 8:15 (35.), 17:19 (47.), 20:21 (56.), 20:25 Ende - Zeitstrafen: 1 – 4 - Rote Karte: Bußer (55.) – Wendling (50., dritte Zeitstrafe) - Blau Karte: Zigelis (26.) - Siebenmeter: 4/1 – 6/5 - Beste Spieler: Wilbrandt, Nasgowitz – Helaoui, Waib - Zuschauer: 100 - Schiedsrichter: Gilcher/Oeser (Riegelsberg).

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