Karlsruhe Zwischen Erinnerung und Gegenwart

Teil der Führungen: Der jüdische Friedhof in Bruchsal.
Teil der Führungen: Der jüdische Friedhof in Bruchsal.

Seit 1999 wird der erste Sonntag im September in fast 30 europäischen Ländern als „Tag der jüdischen Kultur“ begangen. An zahlreichen Orten finden am 3. September wieder Führungen, Vorträge, Ausstellungen und Konzerte in Synagogen, jüdischen Kulturzentren oder an historischen Stätten statt. Dabei können, diesmal unter dem übergreifenden Thema „Diasporas“, Orte des einstigen wie des heutigen jüdischen Lebens besucht werden, die sonst oft nicht so leicht zugänglich sind.

Ein besonderer Ort der Erinnerung ist der jüdische Regionalfriedhof auf dem Eichelberg bei Bruchsal. Mitten im 30-jährigen Krieg angelegt, ist er heute rund zwei Hektar groß und wird immer noch genutzt. In der Nazizeit geschändet und später nicht zuletzt durch das Engagement der Stadt Bruchsal wieder in einen würdigen Zustand versetzt, verfügt er auch über eine Gedächtnisstätte, in die eine Säule der 1938 zerstörten Bruchsaler Synagoge integriert wurde. Am „Tag der jüdischen Kultur“ kann der sonst nicht zugängliche, historisch bedeutsame Friedhof von 14 bis 16 Uhr besucht werden (Männer müssen eine Kopfbedeckung tragen). Um 14.30 Uhr findet eine Führung mit dem Heimatforscher Dietmar Konanz statt. Der Eintritt ist frei. Mit dem Auto erreicht man den Friedhof von der B 3 über die Zufahrt zur General-Dr.-Speidel-Kaserne. Weitere Informationen per E-Mail unter kultur@bruchsal.de. In Karlsruhe bietet die Jüdische Gemeinde einen Rundgang „Auf den Spuren jüdischen Lebens“ an. Ab 15 Uhr gibt es im Jüdischen Gemeindezentrum bei der Synagoge (Knielinger Allee 11) traditionelle Köstlichkeiten, eine Führung „Sitten und Bräuche“ sowie ein Konzert. Weitere Angaben und Anmeldung unter 0721 72035 oder per Mail an info@jg.karlsruhe.de. Mit einer Führung über den Jüdischen Friedhof beginnt um 11 Uhr das Programm in Mannheim. Um 14 Uhr wird eine weitere Führung mit dem Titel „Gut Schabbes, Herr Nachbar – Zu alten und neuen Stätten jüdischen Lebens“ angeboten. Informationen unter 06322 68434. In Rastatt beginnt um 14 Uhr am Stadtmuseum eine Führung zu verschiedenen Orten in der Stadt, die an das einstige jüdische Leben erinnern. Schließlich Speyer, das mit dem Judenhof ein bedeutendes Zeugnis einst blühenden jüdischen Lebens vorzuweisen hat, das ein fester Bestandteil des Besichtigungsprogramms der Domstadt ist. Dort gilt am 3. September von 13 bis 17 Uhr für Besucher freier Eintritt. Um 14 Uhr gibt es zudem die Veranstaltung „Schum: Jerusalem am Rhein“. Mit Eindrücken, Bildern, Musik und Legenden „aus einer besonderen Diaspora am Rhein“, wie es heißt. In dem Verbund Schum arbeiten übrigens die Städte Speyer, Worms und Mainz in Kooperation mit dem rheinland-pfälzischen Ministerium für Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur zusammen. Weitere Informationen darüber rund zu den Veranstaltungen unter www.schumstaedte.de.

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