Lokalsport Südpfalz „Wir sind in S und sind dabei“

Akrobatik auf vier Beinen: Die Voltigiererinnen aus Schwegenheim feiern bei den Landesmeisterschaften in Trier eine gelungene Pr
Akrobatik auf vier Beinen: Die Voltigiererinnen aus Schwegenheim feiern bei den Landesmeisterschaften in Trier eine gelungene Premiere als S-Team. Hier läuft Nadja Vogel neben Jacomo de Pucini. Auf dem Pferd sind Jacqueline Veth (unten) und Stefanie Vogel (oben). Zum Team gehören noch Mia Veth, Emma Ziehl und Leni Bender. An der Longe ist Ute Veth.

«TRIER.» Die Premiere der Sechsergruppe der Voltigierer des RuFV Schwegenheim in der schweren (S-) Klasse ist bei der Rheinland-Pfalz-Meisterschaft am Wochenende geglückt. Nadja Vogel durfte sich zusätzlich freuen. Sie gewann Bronze in der Einzelkonkurrenz.

„Ich wollte unter der Woche noch absagen“, erzählte Trainerin und Longenführerin Ute Veth am Sonntag. Denn das Verletzungspech wollte einfach kein Ende nehmen. Zuletzt plagte sich Mia Veth mit Rückenbeschwerden herum, davor gab es ein verletztes Knie, einen entzündeten Blinddarm und eine hartnäckige Fußverletzung. Am Samstag war das alles vergessen, da zogen die Mädchen ihre Premiere in der schweren Klasse einfach durch. Veths Sorge, dass sich ihre Mannschaft auf der großen Bühne blamieren könnte, war unbegründet. Das Team hat sich das, was es in der M-Klasse auszeichnete, bewahrt: die Ausdrucksstärke, eine außergewöhnliche Choreografie, geschmackvolle Kostüme und Musik und eine sympathische, frische Ausstrahlung. Dass es in beiden Umläufen nur zu Rang vier unter vier Teams reichte, ist nicht wichtig. Am Samstag war die Konkurrenz so eng, dass Schwegenheim und zwei weitere Teams fast gleichauf lagen. Am Sonntag waren die Unterschiede größer. „Wir sind zufrieden“, sagte Veth nach der abschließenden Kür: „Wenn die anderen besser sind, dann respektieren wir das.“ Die Freude des Sextetts nach der gelungenen Runde, die mit der Note 7,478 bewertet wurde, war ansteckend. Ganz arg liebkost wurde die zehnjährige Leni Bender. „Es war ihr allererster Pflichtumlauf im Galopp“, sagte Nadja Vogel, die mächtig stolz auf den kleinen, mutigen „Obermann“ war. „Wir waren am Freitag im Training noch total unsicher“, bemerkte sie. Davon war am Sonntag nichts mehr zu sehen. Die 25-Jährige freute sich, „dass wir den Sprung gemacht haben. Wir sind in S und sind dabei.“ Im Einzel verdiente sie sich die Bronzemedaille redlich, legte nach einem schwächeren ersten Durchgang am Sonntag eine Schippe drauf, zeigte die beste Kür aller Starter. Ihre anspruchsvolle Pinocchio-Nummer brachte ihr die Note 7,660 ein. „Das Team steht an erster Stelle, aber ich freue mich richtig über mein Einzel“, sagte sie. Vogel ist ehrgeizig, schont sich nicht. Über Winter hatte sie eine Fuß-Verletzung, die sie sich im Oktober beim deutschen Voltigierpokal der M-Teams zuzog, nicht auskuriert, startete mit dem Team bei den Baden Classics. Das rächte sich: „Es ging nichts mehr.“ Bis sie wieder richtig fit war, lief die Saison schon. Bronze ist eine Entschädigung. Ob es für das Ticket zur deutschen Meisterschaft in Verden reicht, entscheidet sich heute. „Ich hoffe darauf, es ist ein Ziel und ein riesengroßer Wunsch.“

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