Kultur Südpfalz Vier Stunden geballte Frauenpower

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Der „Stimmalarm“ ertönte im Edenkobener Kurpfalzsaal und viele kostümierte Gäste waren gekommen, um auszuspannen und sich gut unterhalten zu lassen. Sogar der ein oder andere Mann ließ sich blicken. Getreu dem Helene-Fischer-Hit „Die Hölle morgen früh ist mir egal“ tanzten, lachten und sangen die jungen Damen vier Stunden lang, obwohl sie am Anfang mit dem Publikum nicht so recht warm wurden.

In der Südpfalz zuhause und deutschlandweit unterwegs, haben alle Mädels eine professionelle oder private Gesangsausbildung und machen seit Jahren Musik: eigene deutschsprachige Songs und Coversongs aus den Bereichen Pop, Schlager und Rock zählen zu ihrem Repertoire. Der Kopf der Truppe ist die studierte Sopranistin Nina Schromm, die auch den Coversong zur 2016 erschienenen CD schrieb. „Neue Wege geh’n“ wurde Anfang des Jahres sowohl für den Radio Song Contest als auch für den Deutschmusiksongtext nominiert. Die Entscheidung steht noch aus. Los ging es mit Madonnas „Like a prayer“, doch so recht entscheiden konnte man sich nicht, ob dieses Lied gut gecovert war, da es viel zu laut und übersteuert erklang. Obwohl die Outfits der sieben Damen glimmerten und glitzerten, war die Choreographie – zumindest im ersten Teil des Abends – wenig abwechslungsreich, abgesehen von den akrobatischen Elementen. Nach der ersten Pause als die Sixties mit Rock ’n’ Roll angesagt waren, kam sie dann doch noch auf, die lang erwartete Stimmung. Der Aufforderung, doch mal aufzustehen und sich zu bewegen, kamen die meisten der Matrosen, Sträflinge und feinen Damen nach bei „Be my baby“ oder dem Musical-Song „Wir geh’n zusammen“ aus „Grease“. In der Abteilung Gospel stand „Lean on me“ auf dem Programm, blues-jazzig vorgetragen und solide gesungen. Ein Aretha-Franklin-Medley schloss sich an Freddie Mercurys großen Hit „Somebody to love“ an. Eine Runde Disco-Fox gefällig? Als die Mädels in den Saal hopsten und sich einen Tanzpartner zu Helene Fischers Schlager suchten, sprang der Funke über. Die wenigen Männer waren als Tanzpartner schnell vergeben: „Mein Herz, es brennt“ (Beatrice Egli). In der Dunkelheit der Bühne geschwungene Leuchtstäbe unterstrichen den Hit „Diese Nacht wird zum Feuerwerk“. Beim Helene-Fischer-Medley mitzusingen bedurfte es keiner besonderen Aufrufs. Auch wenn man die einzelnen Stimmen nicht immer gut heraushören konnte – die zweite Sopranistin war Nadine Schröer, im Mezzosopran Jana Nunenmann, Christina Bößer und Katharina Schuster sowie im Alt Yvonne Schloß und Janina Winstel –, bedarf es einer geballen Frauenpower sich solch ein großes Repertoire aufzubauen und ein gewisses Durchhaltevermögen, viele Stunden lang zu singen und zu schwofen. Info Am Samstag, 25. März, ist „Stimmalarm“ im Dorfgemeinschaftshaus in Böbingen zu Gast. |utge

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